gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Hörrehabilitation mit Mittelohrimplantat bei großer Mittelohrfehlbildung

Poster Otologie

  • corresponding author Judith Arnolds - Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheil, Essen
  • Pia Haßkamp - HNO-Universitätsklinik Essen, Essen
  • Stephan Lang - HNO-Universitätsklinik Essen, Essen
  • Diana Arweiler-Harbeck - HNO-Universitätsklinik Essen, Essen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc373

doi: 10.3205/cpo001338, urn:nbn:de:0183-cpo0013380

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Arnolds et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Beidseitige kombinierte Fehlbildungen des Mittel- und äußeren Ohres sind mit erheblichen funktionellen Einschränkungen für die betroffenen Patienten verbunden. Die Versorgung mit einem Knochenleitungsbügel oder ein konventioneller chirurgischer Mittelohreingriff zur Hörverbesserung führt oft wegen der zusätzlich bestehenden Innenohrschwerhörigkeit zu nicht zufriedenstellenden Hörergebnissen.

Patienten und Verlauf:

1.
Ein 16-jähriger Patient mit beidseitiger Ohrmuscheldysplasie 3. Grades, Gehörgangsatresie und Mittelohrfehlbildung. Tonaudiometrisch zeigte sich ein kombinierte Schwerhörigkeit mit einer Knochenleitungskurve um 30 dB und einem Schallleitungsblock. Mit Knochenleitungsbügel ergab sich ein Hörverlust von 55 dB und ein max. Einsilberverstehen von 50% bei 90 dB. Nach beidseitiger Versorgung mit einem Mittelohrimplant ergab sich ein Hörverlust von 25 dB und ein max. Einsilberverstehen von 85% bei 65 dB.
2.
Eine 52-jährige Patientin mit Thalidomid-induzierter Schwerhörigkeit. Rechts bestand Surditas, links eine Knochenleitungsschwelle zwischen 40 und 75 dB und einem Schallleitungsblock. Zudem bestand ein Hörverlust links von 90 dB, das max. Einsilberverstehen betrug 10% bei 115 dB. Mit Mittelohrimplant links und CI rechts erreichte die Patientin 3 Monate postoperativ ein max. Einsilberverstehen von 95% bei 65 dB, der Hörverlust betrug 30dB.

Fazit: Komplexe Ohrfehlbildungen stellen für das operierende Team eine besondere Herausforderung dar. Die Versorgung mit einem Mittelohrimplantat kann auch bei komplexen Mittelohrfehlbildungen mit Gehörgangsatresie eine exzellente Alternative mit guten Hörresultaten darstellen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.