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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Management iatrogener Hypopharynxperforation mit endoluminaler Vakuumtherapie E-VAC – Eine neue Behandlungsalternative?

Poster Aerodigestivtrakt

  • corresponding author Sven Balster - HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Henrike Lenzen - Medizinische Hochschule Hannover, Gastroenterologie, Hannover
  • Omid Majdani - Medizinische Hochschule Hannover, HNO, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, HNO, Hannover
  • Martin Durisin - Medizinische Hochschule Hannover, HNO, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc363

doi: 10.3205/cpo001328, urn:nbn:de:0183-cpo0013286

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Balster et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Iatrogene Perforationen im Hypopharynx werden derzeit durch primären Verschluss oder mit Lappenplastik versorgt. Die endoluminale Vakuumtherapie (endoscopic vacuum assisted closure, E-VAC) etablierte sich in den letzten Jahren zu einer suffizienten Versorgung von Ösophagusperforationen. Hierbei sorgt Abdeckung und Drainage für sekundäre Wundheilung der betroffenen Region und erspart den Patienten aufwendigere Operationen. Ziel dieser klinischen Studie war die Evaluation der E-VAC Therapie im Hypopharynxbereich.

Methode: Im diesem Rahmen erfolgte eine retrospektive Analyse von sechs Patienten mit Zustand nach iatrogener Hypopharynxperforation und einer primären Versorgung mit E-VAC. Die Schwammgröße wurde individuell den anatomischen Verhältnissen im Hypopharynx angepasst. Die endoskopischen Kontrollen erfolgten alle 2-3 Tage, bei einer Therapiedauer von min. 7 Tagen.

Ergebnisse: Die E-VAC Versorgung verlief bei vier Patienten frustran, so dass eine chirurgische Deckung der Defekte nach durchschnittlich 10 Tagen erfolgreich durchgeführt wurde, in zwei Fällen durch primären chirurgischen Defektverschluß und in zwei Fällen mit einem gestielten bzw. freien Lappen. Hierunter kam es zum Ausheilen der Perforationen.

Schlussfolgerung: Die E-VAC Therapie stellt eine sichere und effektive Methode zur Versorgung von ösophagealen Perforation dar. Zur Behandlung von hypopharyngealen Defekten scheint diese Methode der chirurgischen Versorgung unterlegen zu sein. Ein Grund hierfür liegt in der Schwierigkeit hinsichtlich der Anatomie und der mechanischen Belastung, ein für den Behandlungserfolg essentiell wichtiges Vakuum im Hypopharynx zu erzeugen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.