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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Smartphone-Anwendungen in der Schlafmedizin – unnütze Spielerei oder wertvolle Helfer?

Poster Gesundheitsökonomie

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  • corresponding author Markus Emerich - Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • Andreas Stippig - Universitäts-Zahnklinik Köln, Köln

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc314

doi: 10.3205/cpo001279, urn:nbn:de:0183-cpo0012793

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Emerich et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Smartphones und Tablets sind Bestandteile des täglichen Lebens. Anwendungen, die den Benutzern Informationen über ihr eigenes Schlafverhalten liefern, gehören zu den meistverkauften Apps deutschlandweit im Sektor Gesundheit. Dieses Poster gibt einen Überblick über verfügbare Schnarch-Apps, über ihre Funktion und über die Möglichkeiten, wie man sie in Diagnostik und Therapie einbinden kann.

Methoden: Nach Literaturrecherche zu Apps in der Schlafmedizin und der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erfolgte die Auswahl von geeigneten Apps, um Schlaf- und Schnarchverhalten zu überwachen. Wir analysierten die Fähigkeit der Apps, Schnarchgeräusche aufzuzeichnen und zu zählen. Mit Hilfe eines dreistufigen Testaufbaus untersuchten wir, wie gut verschiedene Apps auf verschiedenen Smartphones und Tablets zwischen Störgeräuschen und Schnarchgeräuschen unterscheiden können.

Ergebnisse: Die untersuchten Apps geben präzise Auskunft über Schlafgeräusche in einer schalldichten Umgebung. In einer realitätsnahen Umgebung mit gewöhnlicher Geräuschkulisse haben die Apps Probleme, zwischen Schlaf- und Störgeräuschen zu unterscheiden. Dabei gibt es große Abweichungen zwischen den verschiedenen Geräten und Programmen.

Schlussfolgerungen: Der Markt für Apps ist gerade in der Schlafmedizin wächst schnell. Die getesteten Apps sind nicht verlässlich und exakt genug, um eine große Rolle in der aktuellen Praxis zu spielen. Sie können aber schon jetzt eine nützlicher Zusatz in einer patientenorientierten Medizin sein. Für die weitere Entwicklung von Apps für die Schlafmedizin und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde allgemein bedarf es eines wissenschaftlichen Ansatzes. Nur so kann die sichere Anwendung der Apps gewährleistet und medizinischer Nutzen daraus gezogen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.