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Veränderung des Riechvermögens unter Chemotherapie bei Patienten mit Kopf-Hals Tumoren
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Veröffentlicht: | 16. April 2015 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Medikamentöse Tumortherapien stellen eine Behandlungsoption bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich dar. Aufgrund potentieller toxischer Wirkungen der Therapie auf die Innenohrfunktion ist eine audiometrische Kontrolle vor platinhaltiger Therapie etabliert. Über Auswirkungen auf das Riechvermögen unter dieser Therapie gibt es nur sehr begrenzte Informationen.
Methoden: In einer prospektiven Studie einer Kohorte von Patienten, die sich wegen eines Plattenepithelkarzinoms des Oro-, bzw. Hypopharynx oder des Larynx maximal 3 Zyklen einer Induktionschemotherapie mit Taxotere (T), Cis- oder Carboplatin (P) und 5-Fluoruracil (F) unterziehen mussten, führten wir eine Riechprüfung mittels erweitertem Sniffin' Sticks Test unmittelbar vor Beginn und nach Abschluss des jeweiligen Zyklus durch.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 80 Zyklen von 33 Patienten in die Analyse eingeschlossen werden. Das mittlere Alter lag bei 62 Jahren, 8 Patienten waren weiblich. Der durchschnittliche SDI-Score zeigte einen signifikanten Abfall von 22,4 auf 21,1 Punkte, wobei der Effekt bei männlichen Patienten größer war (-1,5) als bei weiblichen Patienten (-0,34). Bei der Betrachtung der norm- und hyposmischen Patienten zeigte sich im PROC MIXED Modell ein Einfluss der Faktoren Alter und Rauchen, nicht jedoch des Geschlechts. Nach der dreiwöchigen Pause zwischen den einzelnen Zyklen zeigte sich jeweils eine Regeneration auf Werte um den Ausgangswert vor dem Zyklus.
Schlussfolgerungen: Zwar zeigt der SDI-Score vor und nach der durchgeführten Chemotherapie nach TPF-Schema einen signifikanten Abfall, allerdings von so geringem Ausmaß, dass die klinische Relevanz fraglich ist. Darüberhinaus zeigt sich eine schnelle Erholung des Riechvermögens nach Abschluss der Therapie und ein kumulativer Dosiseffekt ließ sich nicht nachweisen. Rauchen und Alter haben einen negativen Einfluss auf die Entwicklung des SDI-Scores unter der Chemotherapie.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.