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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Fernmetastasierung in die Glandula parotidea: eine diagnostische Herausforderung

Poster Onkologie

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  • corresponding author Anja Lieder - HNO-Klinik, Ruppiner Kliniken, Neuruppin
  • Achim Franzen - HNO-Klinik, Ruppiner Kliniken, Neuruppin
  • Thomas Günzel - Borromäus Hospital Leer, Leer

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc194

doi: 10.3205/cpo001159, urn:nbn:de:0183-cpo0011597

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Lieder et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Sekundäre Neoplasien der Ohrspeicheldrüse sind regelmässig zu beobachtende Ereignisse. Die überwiegende Mehrzahl der Metastasen stammen von Primärtumoren der Kopf-Hals-Region, jedoch sollte auch an von infraklavikulär stammende Primärtumoren gedacht werden, vor allem bei histologischen Tumortypen, die nicht der Glandula parotidea oder der Haut entstammen.

Patienten und Ergebnisse: Von 644 Patienten mit Parotistumoren, die wir zwischen 1980 und 2012 operierten, hatten 89 Patienten (14%) einen malignen Tumor. Von diesen waren 39 (44%) Metastasen. In fünf Fällen (13%) wurden diese als Fernmetastasen eines unterhalb der Clavicula gelegenen Primärtumors identifiziert. In drei Fällen war der zugrunde liegende Primärtumor ein Bronchialkarzinom, in je einem Fall ein Nierenzellkarzinom und ein Mammakarzinom.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Mehrzahl der in die Glandula parotidea metastasierenden Tumoren stammt aus dem Kopf-Hals-Bereich, dort vor allem Plattenepithelkarzinome der Haut. Bei 10-20% aller Metastasen findet man jedoch einen infraklavikulären Primärtumor, vor allem in Lunge, Brust und Nieren. Unsere Ergebnisse reflektieren die sehr variablen klinischen Verläufe: Parotideale Metastasen können Erstmanifestation einer Tumorerkrankung sein, können jedoch auch viele Jahre nach kurativer Therapie auftreten. Sie können als Einzelmetastase auftreten und sind dann einer Parotidektomie mit kurativem Ansatz zugänglich, oder können Ausdruck einer Tumorgeneralisation sein, und auch in diesem Fall ist in der Mehrzahl der Patienten eine Parotidektomie zur Symptomkontrolle sinnvoll.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.