gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Management schädelbasisnaher Parapharyngealabszesse im Kindesalter

Poster Hals

Suche in Medline nach

  • corresponding author Albrecht Linke - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Martin Leinung - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Davina Glaser - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc191

doi: 10.3205/cpo001156, urn:nbn:de:0183-cpo0011565

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Linke et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Schädelbasisnahe Parapharyngealabszesse sind bei Kindern kein häufiges Krankheitsbild. Aufgrund der eingeschränkten Untersuchungsmöglichkeiten im Kindesalter und der unspezifischen Symptomatik ist die Abgrenzung zu anderen entzündlichen Erkrankungen schwierig. Im Folgenden berichten wir über 8 Kinder mit schädelbasisnahen Parapharyngealabszessen, die Anfang 2014 in unserer Klinik vorgestellt wurden, um aus den Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der Krankheitsverläufe Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Das Alter der Kinder lag zwischen ein und neun Jahren (Mittelwert: 5,2 Jahre, 3 Jungen, 5 Mädchen). Symptome bei Aufnahme waren Fieber, reduzierter Allgemeinzustand, Schonhaltung, Odynophagie und Trinkschwäche. Alle Kinder wurden einer Schnittbildgebung zugeführt, die die Verdachtsdiagnose bestätigte.

Es wurde daraufhin in allen Fällen die operative Eröffnung und Entlastung des Abszesses durchgeführt. Bei 6 Kindern wurde hierzu eine Tonsillektomie durchgeführt, um über die Spreizung der Pharynxmuskulatur zum Befund zu gelangen. Nur in 5 von 8 Fällen konnte Eiter gewonnen werden (meist Streptokokkenvarianten). Bei einem Kind wurde bei nur partieller postoperativer Besserung eine CT-gesteuerte Punktion mit erfolgreicher Abszessentlastung durchgeführt.

Schon der Anfangsverdacht auf ein parapharyngeales Abszessgeschehen rechtfertigt den logistischen Aufwand einer Schnittbildgebung, die je nach Alter ggf. in Intubationsnarkose durchgeführt werden muß. In Anbetracht der möglichen lebensbedrohlichen Komplikationen ist eine operative Entlastung indiziert. Die Beurteilung eines weiteren Interventionsbedarfs ist in der frühen postoperativen Phase schwierig und erfordert die kritische Zusammenschau von klinischem Bild und meßbaren Parametern.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.