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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Automatische periodische Stimulation (APS) des Nervus Vagus während der Transaxillären robotterasistierten Thyreoidektomie: Machbarkeit, Sicherheit und erstmaliger klinischer Einsatz

Poster Chirurgische Assistenzverfahren

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GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc186

doi: 10.3205/cpo001151, urn:nbn:de:0183-cpo0011518

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Loewenthal et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Der Einsatz der APS in der Schilddrüsenchirurgie bietet einen erhöhten intraoperativen Schutz gegenüber drohenden thermischen oder durch Zugkräfte verursachten Schaden des N. recurrens. Die APS ist ein aktives und automatisiertes Verfahren, das das kontinuierliche Abrufen der Funktion des Vagus in seinem gesamten Verlauf während der Operation ermöglicht.

Methoden: Die APS konnte als sicheres Verfahren bereits im Rahmen offener Schilddrüsenoperationen erfolgreich eingesetzt werden. Von bedeutendem Interesse ist der Gebrauch der APS in der transaxillären roboterassistierten Schilddrüsenchirurgie (TARS), in der das Ultraschallskalpell derzeit das einzige geeignete Schneideinstrument ist und den Recurrens dadurch möglicherweise einer höheren Wärmeeinwirkung aussetzt. Durch Verwendung der APS kann der Operateur anhand der Amplitude und der Latenz des ausgelösten Signals seine chirurgischen Schritte und Dissektionstechnik in Echtzeit abgleichen und anpassen, um das Risiko eines thermischen Nervenschadens zu reduzieren.

Ergebnisse: In zwei Fällen einer TARS wurde die APS-Elektrode vor Ankopplung des daVinci-Roboters auf den ipsilateralen Hauptstamm des Vagus über den bestehenden transaxillären Zugangsweg positioniert. Die APS des ipsilateralen Vagus verlief ohne Komplikationen. Bis Dato wurden keine ähnlichen Fälle oder Methoden in der Literatur veröffentlicht.

Schlussfolgerung: Die APS des ipsilateralen Vagus ist ein praktikables und sicheres Verfahren während der TARS und kann im Wesentlichen das Risiko eines möglichen thermischen Schadens des Recurrens reduzieren. Der nächste Schritt ist die Einführung einer standardisierten und reproduzierbaren Technik zur Platzierung der Elektrode auf den kontralateralen Vagus über den ipsilateralen transaxillären Schnitt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.