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Elektrogustometrie und Kontaktendoskopie bei Patienten mit Kopf-Hals-Malignomen nach Chemotherapie, Radiotherapie oder Radiochemotherapie
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Veröffentlicht: | 16. April 2015 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Eine Geschmacksstörung tritt häufig als Folge einer Chemotherapie, Radiotherapie oder Radiochemotherapie auf und es stehen nur wenige wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Material und Methoden: Randomisierte klinische Studie mit 24 Patienten, die einer Radiotherapie [RT] (n=4 Patienten, 50,4 Gy bis 72 Gy ), Chemotherapie [CT] (n=10 Patienten, Cisplatin 20mg/m2 +5-FU 1000 mg/m2) oder einer Radiochemotherapie [RCT] (n=11 Patienten, Cisplatin 20mg/m2+5-FU 600 mg/m2) unterzogen wurden. Es erfolgte eine elektrogustometrische Schwellenbestimmung (Electrogustometer TR-06, Sensonics USA). Auch Form und Gefäßversorgung der fungiformen Papillen (fPap) mit Hilfe der Kontakt-Endoskopie wurden untersucht und entsprechend der Negoro-Klassifikation (Klassifikation nach Morphe und Gefäßversorgung) kategorisiert. Die ersten Messungen bei den mit RCT/CT behandelten Patienten erfolgten vor Beginn der Therapie, die zweiten Messungen eine Woche nach Beginn des ersten Zyklus und die dritte Messung eine Woche nach dem Ende des zweiten Zyklus. Bei den nur mit Radiotherapie behandelten Patienten erfolgten die Messungen vor der Behandlung, nach der Beendigung der Hälfte des Therapieregimes und am Ende der Behandlung.
Ergebnisse: Elektrogustometrische Schwellen der erkrankten Patienten variieren stark und sind signifikant höher während der Therapie oder direkt nach deren Abschluss. Es wurde eine deutliche Änderung in der Form und Vaskularisation der fungiformen Papillen festgestellt. Die Anwendung des Kendals Kriteriums zeigte eine Kreuzkorrelation zwischen den elektrogustometrischen Schwellen und der Gefäßversorgung von fPap und zwischen den elektrogustometrischen Schwellen und der Form von fPap.
Schlussfolgerung: Nach den Ergebnissen der vorliegenden Studie sind die Auswirkungen der Strahlentherapie intensiver als die der Chemotherapie.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.