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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Pyoderma gangraenosum des Ohres

Poster Otologie

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  • corresponding author Barbara Teichler - UKGM Standort Gießen, Gießen
  • Tobias Kroll - UKGM Standort Gießen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - UKGM Standort Gießen, Gießen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc048

doi: 10.3205/cpo001013, urn:nbn:de:0183-cpo0010135

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Teichler et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das Pyoderma gangraenosum ist eine seltene, zumeist chronische Hauterkrankung unklarer Genese. Sie tritt vorwiegend zwischen dem 20.–50. Lebensjahr auf, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Es besteht eine Assoziation mit entzündlichen Darmerkrankungen, lymphoproliferativen und rheumatologischen Erkrankungen. Das Pyoderma gangraenosum tritt häufig nach Bagatelltraumen oder nach operativen Maßnahmen auf.

Falldarstellung: Ein 73-jähriger, männlicher Patient stellte sich mit seit mehreren Monaten bestehenden, schmerzhaften, ulzerierenden und spontan blutenden Hautveränderungen der Ohrmuscheln beidseits vor. Weitere Beschwerden wurden verneint. Bei der HNO-ärztlichen Untersuchung fielen mehrere scharf begrenzte, symmetrische Erosionen und Fibrin belegte Ulzerationen auf. Die übrigen Untersuchungen waren unauffällig.

Diagnostik: In der laborchemischen Untersuchung zeigten sich keine erhöhten Entzündungsparameter. Die Autoimmundiagnostik war unauffällig. Mykobakterien waren nicht nachweisbar. Die histopathologische Aufarbeitung der Probenentnahme ergab eine initiale aktinische Keratose bei ausgeprägter chronischer Lichtschädigung, sowie Zeichen der Rosacea Stadium I. In der Untersuchung des Sammelurins gab es keinen Anhalt für eine Porphyrie.

Therapie: Es erfolgte die lokale Applikation von 0,5% Chlorhexidine Creme. Unter dieser Therapie waren die Beschwerden deutlich rückläufig.

Schlussfolgerung: Bei schmerzhaften, leicht blutenden Ulzerationen sollte die Diagnose eines PG als DD in Betracht gezogen werden und eine dahingehende Diagnostik erfolgen. Bei der PG handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose. Können andere Ursachen, ausgeschlossen werden, kann die Therapie des PG durch eine lokale oder bei ausgedehnten Befunden systemische Therapie eingeleitet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.