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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Promitogene Effekte von Nikotin in humanen Parotiszellen

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

  • corresponding author Franziska Beck - Univ.-HNO-Klinik, Würzburg
  • Christian Ginzkey - Univ.-HNO-Klinik, Würzburg
  • Gudrun Steußloff - Univ.-HNO-Klinik, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Univ.-HNO-Klinik, Würzburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc195

doi: 10.3205/cpo000957, urn:nbn:de:0183-cpo0009573

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Beck et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Der Einfluss von Nikotin auf die Tumorpromotion wird unter anderem auf Interaktionen mit Apoptoseprozessen und Zellproliferation zurückgeführt. In Vorarbeiten konnte ein Dosis-abhängiger mutagener Effekt in humanen Speicheldrüsenzellen aufgezeigt werden. Um eine Beurteilung der Tumor-initiierenden Wirkung von Nikotin zu ermöglichen, sollte in dieser Arbeit ein möglicher Einfluss auf die Proliferation von humanen Parotiszellen untersucht werden.

Methodik: Hierzu wurden aus gesundem Parotisgewebe, welches im Rahmen von Parotidektomien gewonnen wurde, kleine Gewebewürfel präpariert und über 2 Wochen in vitro kultiviert. Die daraus generierten primären, als Monolayer-Zellkultur wachsenden Parotiszellen wurden ab Tag 0 über 48, 72 und 96 h mit Nikotin in ansteigenden Konzentrationen behandelt. Anschließend wurden die Zellzahlen und die Vitalität in der Neubauer-Zählkammer nach Trypanblaufärbung bestimmt. Zudem wurde ein Kolonie-Assay über 1 Woche durchgeführt und nach Anfärbung mit Methylenblau ausgewertet.

Ergebnisse: In beiden Assays zeigte sich in Pilotstudien im Vergleich zur Negativkontrolle bei den Konzentrationen 1 µM,10 µM und 100 µM ein ansteigender promitogener Effekt, der durch Erhöhung der Zellzahlen messbar war. Im Kolonie-Assay zeigte sich bei 100 µM eine deutliche Zunahme der Kolonien. Zudem konnte eine Inhibition des Zellwachstums bei 1000 µM Nikotin beobachtet werden.

Diskussion: Ein konzentrationsabhängiger promitogener Effekt konnte für Nikotin bei einer Expositionszeit von 3–7 Tagen in beiden Testsystemen gezeigt werden. Unter Berücksichtigung des mutagenen Potentials sollte der Einsatz von Nikotin, z.B. in der Ersatztherapie, kritisch beurteilt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.