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Brauchen wir eine spezielle postoperative Schmerztherapie in der HNO-Heilkunde?
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2014 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Zielsetzung: Mit der vorlegenden Observations- Studie sollte die Qualität der postoperativen Schmerztherapie vor und nach Implementierung eines Algorithmus in der Hals-Nasen-Ohrenchirurgie überprüft werden.
Methode: Nach Genehmigung durch die Ethik-Kommission, Aufklärung und schriftlicher Einwilligung wurden 258 erwachsene HNO-Patienten in die Studie eingeschlossen. Die Observation fand in Phase1 (= herkömmliche Schmerztherapie) und Phase2 (= nach Einführung eines neuen Algorithmus) statt. Die Qualität der postoperativen Schmerztherapie wurde mit der Hilfe einer numerischen Analogskala (NRS) stündlich dokumentiert. Eine zufriedenstellende Analgesie wurde bei einem Durchschnittswert <3 auf der NRS angenommen. Die Häufigkeit von potenziellen Nebenwirkungen der Behandlung mit Analgetika, wurde in einem standardisierten Protokoll am zweiten Tag nach OP dokumentiert.
Ergebnisse: Insgesamt konnte 168 Patienten ausgewertet werden. 90 Patienten wurden nicht eingeschlossen. In der Phase 1 wurde eine zufrieden stellende postoperative Analgesie bei folgenden OP- Gruppen dokumentiert: NNH- Operationen (n=35), Mittelgesichtsfrakturen (n=11), Ohr-Operationen (n=15), Septumplastik / Nasenmuschelplastik (n=42), Parotis- Chirurgie (n=20). Nach Tonsillektomie (n= 45) lag die durchschnittliche postoperative Schmerzintensität zwischen 2,8 + 2,2 und 5,1 + 2,8.
Schlussfolgerung: In der Phase 1 unserer Observationsstudie zeigte sich, dass ein Handlungsbedarf zur Verbesserung der postoperativen Schmerztherapie nach HNO-Operationen nur für Tonsillektomien besteht. Von 113 Messzeitpunkten lag die durchschnittliche Schmerzintensität in dieser Gruppe nur zu 13 Zeitpunkten im Zielbereich von NRS<3.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.