gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Metastasen von Nierenzellkarzinomen im Nasen- und Nasennebenhöhlensystem

Poster Onkologie

Suche in Medline nach

  • corresponding author Ali Eric Chaaban - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie Chemnitz, Chemnitz
  • Jens Oeken - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie Chemnitz, Chemnitz
  • Bianca Strelow - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie Chemnitz, Chemnitz

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc187

doi: 10.3205/cpo000949, urn:nbn:de:0183-cpo0009496

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Chaaban et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das Nasen- und Nasennebenhöhlensystem ist selten von Fernmetastasen betroffen. Einer der häufigsten Primärtumoren ist dabei das Nierenzellkarzinom. Wobei Fernmetastasierungen auch mehrere Jahre nach einer Nephrektomie beobachtet werden.

Methode: Fallbeschreibung von zwei Patienten mit endonasalen Metastasen eines Nierenzellkarzinoms.

Ergebnisse: Wir berichten zunächst über eine 65-jährige Patientin mit linksseitiger Nasenatmungsbehinderung und Dauerschnupfen mit Rhinorrhoe. Zehn Jahre vorher hatte sie sich einer Tumornephrektomie wegen eines Nierenkarzinoms unterzogen. In der hno-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eine granulomatöse Struktur der kompletten linken Nasenhaupthöhle. Mittels Biopsie wurde die Metastase eines Nierenzellkarzinoms histologisch gesichert. Bereits bei diesem Eingriff kam es zu massiven Blutungen. Dennoch gelang die komplette endoskopische Resektion des Tumors.

Der zweite Patient (79 J.) stellte sich mit rezidivierender Epistaxis vor. Erst bei dem operativen Versuch der endonasalen Blutstillung zeigte sich eine Raumforderung in der linken Nasenhaupthöhle. Die histologische Auswertung ergab eine Metastase eines Nierenzellkarzinoms. Auch hier erfolgte acht Jahre vorher eine Nephrektomie bei einem Nierenzellkarzinom. Die vollständige Resektion der Raumforderung ließ sich ebenfalls endoskopisch bewerkstelligen.

In beiden Fällen wurde im interdisziplinären Tumorboard eine postoperative Chemotherapie indiziert.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit einseitiger Nasenatmungsbehinderung, Rhinorrhoe oder Epistaxis aufgrund einer Raumforderung in der NNH-Region, bei denen anamnestisch auch ein Nierenzellkarzinom bekannt ist, sollte immer an eine Metastasierung gedacht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.