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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Fallbeispiel einer Sinusvenenthrombose unter Radiochemotherapie

Poster Infektiologie

  • corresponding author Markus Därr - Klinik für HNO, Universität zu Lübeck, Lübeck
  • Anke Leichtle - Klinik für HNO, Universität zu Lübeck, Lübeck
  • Henning Frenzel - Klinik für HNO, Universität zu Lübeck, Lübeck
  • Barbara Wollenberg - Klinik für HNO, Universität zu Lübeck, Lübeck

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc183

doi: 10.3205/cpo000945, urn:nbn:de:0183-cpo0009454

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Därr et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Sinusvenenthrombosen stellen eine seltene aber schwerwiegende Komplikation otogener Infektionen mit einer hohen Gefahr der Ausbildung bleibender neurologischer Schäden insbesondere bei seiner septischen Form dar. Aufgrund unspezifischer und mangels pathognomonischer Symptome sowie der Notwendigkeit bildgebender Verfahren ist eine frühzeitige Diagnosestellung häufig erschwert

Ein 57-jähriger, männlicher Patient entwickelte unter primärer Radiochemotherapie eines Nasopharynxkarzinoms massive links mastoidale Cephalgien bei bekannter chronischer Mastoiditis links. Eine Angio-CT der intracraniellen Gefäße zeigte eine Thrombose von Sinus sigmoideus und Vena jugularis interna links. Unter konservativer Therapie mittels Antikoagulantien gelang zunächst eine schnelle Symptomreduktion jedoch entwickelte der Patient einen Monat später erneut schwere Schmerzen mastoidal und cervical links mit beginnenden Meningismuszeichen. Bei unverändertem CT-morphologischem Thrombosebefund ohne Abszessnachweis aber massiv erhöhten klinischen und laborchemischen Entzündungsparametern erfolgte eine notfallmäßige Mastoidektomie, Thrombektomie des Sinus sigmoideus und Absetzen der Vena jugularis interna links. Intraoperativ zeigten sich putride infizierte Thromben.

Im postoperativen klinischen Verlauf gingen die lokalen cervicalen Beschwerden zurück und blieben in den follow up Untersuchungen nach 2 und 4 Monaten reduziert. Der Patient klagte noch über postradiogene Dysphagie und im späteren Verlauf über vorübergehende Cephalgien.

In vorliegendem Bericht möchten wir den Verlauf eines Falles anhand seiner klinischen, radiologischen und histologischen Befunde darstellen, um diagnostische und therapeutische Möglichkeiten zu diskutieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.