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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Untersuchungen zur möglichen Bedeutung humaner Papillomaviren bei der Entstehung Vaskulärer Anomalien des Kopf-Halsbereiches

Poster Onkologie

  • Jovine Ehrenreich - Universitätsklinikum Marburg, Marburg
  • Nora Franke - Universitätsklinikum Marburg, Marburg
  • Behfar Eivazi - Universitätsklinikum Marburg, Marburg
  • Jochen Werner - Universitätsklinikum Marburg, Marburg
  • corresponding author Robert Mandic - Universitätsklinikum Marburg, Marburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc176

doi: 10.3205/cpo000938, urn:nbn:de:0183-cpo0009382

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Ehrenreich et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Vaskuläre Anomalien (VAs) des Kopf-Halsbereiches sind eine heterogene Gruppe von Gefäßfehlbildungen. Hierbei werden Hämangiome von vaskulären Malformationen (VMs) insbesondere den lymphatischen und arteriovenösen Malformationen (LMs und AVMs) unterschieden. Die diesen Erkrankungen zugrunde liegende Pathogenese ist weitgehend ungeklärt.

Methoden und Ergebnisse: Bei immunhistochemischen Untersuchungen an VA-Geweben konnte gehäuft eine Expression des HPV E6 Onkoproteins in Endothelzellen sowie den die Gefäßfehlbildung durchziehenden Nerven beobachtet werden. Das virale E6 Onkoprotein konnte hierbei sowohl in AVMs, LMs als auch Hämangiomen nachgewiesen werden. E6 konnte jedoch auch in Kontrollgeweben (Rachenschleimhaut) von Nicht-VA-Patienten detektiert werden, was auf eine hohe Durchseuchung hinweist.

Schlussfolgerungen: Die hier gemachten Beobachtungen an Gefäßfehlbildungen sind in Übereinstimmung mit dem Bericht einer anderen Gruppe, welche im Bereich HPV-positiver Kopf-, Hals- und Zervixkarzinome ebenfalls E6-positive Endothelzellen und nervale Strukturen nachweisen konnte [1]. Ebenfalls wurde berichtet, dass E6 über eine Hochregulation von VEGF121 eine pro-angiogene Wirkung ausüben kann [2]. Darüber hinaus berichtete unsere Gruppe, dass VEGF121 in VMs signifikant hochreguliert ist [3]. Der Nachweis des viralen Onkoproteins in VAs des Kopf-Halsbereiches zeigt die mögliche Assoziation einer HPV Infektion mit der Entstehung dieser Gefäßanomalien. Die Expression des E6 Onkoproteins in Endothelzellen bzw. deren Vorläuferzellen, könnte so zu einer Störung der normalen Angiogenese mit der Entwicklung des klinischen Bildes einer Gefäßanomalie führen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.


Literatur

1.
Füle T, Máthé M, Suba Z, Csapó Z, Szarvas T, Tátrai P, Paku S, Kovalszky I. The presence of human papillomavirus 16 in neural structures and vascular endothelial cells. Virology. 2006 May 10;348(2):289-96.
2.
Clere N, Bermont L, Fauconnet S, Lascombe I, Saunier M, Vettoretti L, Plissonnier ML, Mougin C. The human papillomavirus type 18 E6 oncoprotein induces Vascular Endothelial Growth Factor 121 (VEGF121) transcription from the promoter through a p53-independent mechanism. Exp Cell Res. 2007 Sep 10;313(15):3239-50. DOI: 10.1016/j.yexcr.2007.06.029 Externer Link
3.
Cai C, Böttcher MC, Werner JA, Mandic R. Differential expression of VEGF121, VEGF165 and VEGF189 in angiomas and squamous cell carcinoma cell lines of the head and neck. Anticancer Res. 2010 Mar;30(3):805-10.