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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Präzision linearer Bohrkanäle für die minimal-invasive Chirurgie der Otobasis

Poster Chirurgische Assistenzverfahren

  • corresponding author Darinka Hanga - Univ.-HNO-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Stefan Hansen - Univ.-HNO-Klinik, Düsseldorf
  • Peter Freiherr von Saß - Univ.-HNO-Klinik, Düsseldorf
  • Maria Nau-Hermes - RWTH Aachen, WZL, Aachen
  • Thomas Klenzner - Univ.-HNO-Klinik, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - Univ.-HNO-Klinik, Düsseldorf

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc154

doi: 10.3205/cpo000916, urn:nbn:de:0183-cpo0009165

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Hanga et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Für eine minimal-invasive Operationsstrategie an der Otobasis ist die Schaffung einer (Single-Port) oder mehrerer (Multi-Port) linearer Bohrtrajektorien zu einem bestimmten Zielpunkt notwendig. Über die Präzision des eigentlichen Bohrvorganges unabhängig von der Planung oder Navigation liegen bisher jedoch kaum relevante Daten vor. In dieser Studie wurden an humanen Felsenbeinen sowie an Kunstknochen lineare Bohrungen mit und ohne Bohrführungen hinsichtlich ihrer Präzision ausgewertet.

Material und Methoden: Mit einem medizinischen Bohrsystem (Anspach) wurden an zwei humane Felsenbeinen sowie an neun Kunstknochenblöcke (Synbone) mit und ohne eine schienenbasierte Bohrführung Bohrlöcher mit verschiedenen Spiralbohrern (1,5 mm, 2,0 mm, 2,7 mm und 4,0 mm) angelegt. Anschließend erfolgte eine histologische Auswertung der Felsenbeinbohrungen sowie eine datenbasierte Auswertung von Mikro-Computertomographien der Kunstknochenblöcke.

Ergebnisse: Die histologischen Auswertungen der Felsenbeine zeigten starke Schwankungen der Bohrkanaldurchmesser sowie ungerichtete Frakturen der mastoidalen Zellwände. Die schienenbasierte Bohrführung ergab deutlich konstantere Durchmesser der Bohrkanäle auch bei einer höheren Eindringtiefe bis 4,5 cm. Die Mittelpunktverschiebung der Bohrachse war bei den kleinen Bohrern (1,5 mm und 2,0 mm) am stärksten ausgeprägt.

Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass bei Bohrern mit einem Durchmesser von 2mm oder weniger eine Mittelpunktverschiebung der Bohrachse berücksichtigt werden muss, der Gesamtdurchmesser jedoch relativ konstant bleibt. Eine Unwägbarkeit des Bohrprozesses im Felsenbein stellen jedoch Mikrofrakturen von mastoidalen Zellwänden dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.