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Apnoeische Oxigenation zur Pan-Endoskopie
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2014 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Bei der Pan-Endoskopie teilen sich Anästhesist und Operateur die oberen Atemwege. Die Intubation behindert auch mit einem kleinen Tubus die Operation. Bei der Jet-Ventilation kommt es zu unangenehmen Vibrationen. Kurze intermittierende Apnoen nach Maskenbeatmung führen zu erheblichen Verzögerungen der OP. In unseren Kliniken führen wir seit Jahren erfolgreich die apnoeische Oxigenierung als Alternative durch. In einer retrospektiven Untersuchung stellen wir das Verfahren dar.
Methodik: Wir werteten retrospektiv 47 Narkoseprotokolle aus. Die Patienten erhalten eine konventionelle Narkoseeinleitung. Durch aktive und passive Präoxigenierung werden mindestens 90% des Stickstoffs aus der Lunge ausgewaschen (Kontrolle mittels FetO2). Danach wird ein 8F Absaugkatheter in die Trachea eingeführt und an Sauerstoff mit einem Fluss von 1l/min angeschlossen. Durch die behinderte CO2-Elimination kommt es nach kurzer Zeit zu einem in die Lunge gerichteten Gasstrom (aventilatorischer Massenfluss), der ungefähr dem Sauerstoffverbrauch entspricht (1). Theoretisch könnte damit die Oxigenierung über mehrere Stunden bis zum Limit der CO2-Speicher aufrechterhalten werden.
Ergebnisse: Bei drei Patienten musste wegen mangelnder Oxigenierung interveniert werden.
Ansonsten wurden Apnoezeiten bis zu 45 Minuten problemlos toleriert.
Bei keinem der Patienten kam es zu ST-Strecken-Veränderungen, hypertonen Krisen oder auffälligem Verhalten nach der Narkose. Die Operationsverhältnisse wurden von allen Operateuren als „exzellent“ beschrieben.
Diskussion: Die apnoeische Oxigenation stellt sich uns als das überlegene Verfahren dar und kann auch über längere Zeiträume problemlos durchgeführt werden.
Folgende Kontraindikationen sollten aber beachtet werden:
- Patienten mit massivem Übergewicht
- Patienten mit Hirndruck
- Diathermie und Laser dürfen wegen der hohen Sauerstoffkonzentration nicht angewendet werden
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.