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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Rezidivierende Liquorlecks und bakterielle Meningitiden bei komplexer, posttraumatischer Schädelbasismalformation nach Schädel-Hirn-Trauma in der Kindheit

Poster Rhinologie

  • corresponding author Carmela Koch - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald
  • Anne Lorenz - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald
  • Patrick Thamm - Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
  • Werner Götz Hosemann - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald
  • Achim Georg Beule - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc119

doi: 10.3205/cpo000881, urn:nbn:de:0183-cpo0008811

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Koch et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Die rezidivierende bakterielle Meningitis ist ernstzunehmende Erkrankung. Mögliche Ursachen hierfür sind anatomische Besonderheiten in Form von angeborenen oder erworbenen okkulten Schädelbasismalformationen. Eine Variante dieser Fehlbildungen können dura-lymphatische Fisteln sein.

Fallbericht: Eine 45-jährige Patientin stellte sich in unserer Klinik nach 10 stattgehabten Meningitiden mit oder ohne zeitgleiche Rhinoliqhorrhoe vor. Bis hierhin hatte sie bereits 12 operative Eingriffe der Nase, Nasennebenhöhlen und Rhinobasis wegen einer posttraumatischen Schädelbasisfehlbildung des linken Sinus sphenoidalis sowie Sinus cavernosus. Frühere histopathologische Aufarbeitungen konnten erweiterte Lymphgefäße feststellen, so dass eine komplexe Fistel zwischen Dura und lokalen Lymphgefäßen im Bereich der Schädelbasis bestand. Wegen der erneuten Meningitis war Reevaluierung zur Planung und Durchführung der operativen Sanierung notwendig.

Diskussion: Posttraumatische Herniationen von Subarachnoidalraumanteilen in die Diploe, Nasennebenhöhlen oder Orbita nach Traumata, welche zu einer Verletzung unter Einbeziehung der Dura führten, sind beschrieben. Weiterhin kommunizierte bei uns die Schädelbasismalformation mit lokalen Lymphgefäßen, so dass Liquor submukös im Bereich der Nasennebenhöhlen und Epipharynx nachgewiesen werden konnte. Alle Veränderungen im Bereich der Schädelbasis, welche zu rezidivierenden Meningitiden oder Rhinoliquorrhoe führen sollten rasch abgeklärt und saniert werden. Hierfür ist häufig eine interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig.

Schlussfolgerung: Die Diagnostik und Therapie von Schädelbasismalformationen kann sehr anspruchsvoll sein. Weiterhin sollten solche Patienten sich in regelmäßiger Kontrolle befinden, weil Rezidive auch nach langen asymptomatischen Perioden möglich sind.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.