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Therapie rezidivierender Keloide der Ohrmuschel und des Ohrläppchens
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2014 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Keloide am Ohr können sich nach Anlage von Ohrsteckern oder nach Ohrmuschelplastiken entwickeln. Sie sind insgesamt selten, wobei ethnische Unterschiede existieren. Aufgrund ihrer Lokalisation im Gesichtsbereich und der relativ hohen Rezidivrate nach solitärer Entfernung stellen sie eine therapeutische Herausforderung dar. Wir stellen hier ein Verfahren vor, mit dem wir an der HNO-Klinik in Bad Lippspringe seit 2010 Keloide am Ohr mit gutem Erfolg behandeln.
Methodik: Die Resektion erfolgt unter Mitnahme des betroffen Hautareals, wobei der Hautschnitt kaltschneidend mittels Skalpell durchgeführt wird, epithelialisierte Stichkanäle werden dabei rückhaltlos exzidiert. Die anschließende Resektion des Keloids erfolgt mit einer dünnen Nadel in Radiofrequenztechnik. Abschließend wird der Gewebsdefekt mit einem zuvor aus der Leistenbeuge gewonnenem Vollhauttransplantat gedeckt. Nach Abschluss der primären Wundheilung erhalten die Patienten speziell an die Ohrmuschel angepasste Keloidschienen aus Kunststoff, welche mit entsprechender Gewebskompression mehrere Stunden täglich für 24 Monate getragen werden sollten. Bei Bedarf kann die zusätzliche Injektion von Triamcinolon in einem Mindestabstand von 4 Wochen erfolgen. Bislang haben wir drei Patientinnen (Alter: 19–33 J., Alterdurchschnitt: 24,3 J.) seit 2010 mit dieser Methode erfolgreich therapiert.
Ergebnisse: Ziel ist die komplette Resektion der Keloide und die Prävention von lokalen Rezidiven einhergehend mit einem guten ästhetischen Ergebnis. Mit dieser Methode konnten bei den bei uns behandelten Patientinnen die Keloide erfolgreich therapiert werden.
Zusammenfassung: Dieses multimodale Therapiekonzept zeigt bislang erfreuliche Ergebnisse, ist allerdings für Patienten langwierig und erfordert eine hohe Motivation.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.