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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Isolierte Hammergrifffraktur als Komplikation bei Gehörgangsexostosen

Poster Otologie

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  • corresponding author Alexander Langejürgen - AMEOS Klinikum Halberstadt, Halberstadt, Deutschland
  • Klaus Begall - AMEOS Klinikum Halberstadt, Halberstadt

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc108

doi: 10.3205/cpo000870, urn:nbn:de:0183-cpo0008703

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Langejürgen et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Die isoliert Hammergrifffraktur ist eine äußerst seltene Verletzung der Gehörknöchelchenkette, welche zu einer akut einsetzenden Hörminderung mit meist typischer überhöhter Compliance des Trommelfells führt. In der Literatur wurden bisher weniger als 80 Fälle veröffentlicht. In den häufigsten Fällen werden als Ursache meist Kopftraumata oder Manipulation im Gehörgang mit Druck- bzw. Sogtraumata beschrieben.

In unserer Klinik stellte sich ein 48-jähriger Patient vor, der eine plötzliche einseitige Hörminderung nach Säuberung des linken Gehörganges unter der Dusche mit dem Finger angab. Der Patient beschrieb ein Knackgeräusch, eine plötzliche Hörminderung und einen kurze Zeit später einsetzenden Tinnitus links, nachdem er seinen nassen Finger aus dem Gehörgang zog. Klinisch zeigten sich rechts ein mittelweiter Gehörgang und links eine starke Einengung des Lumens durch Exostosen an der Vorder- und Hinterwand des Gehörganges. Im Tympanogramm zeigte sich eine überhöhte Compliance und im Tonaudiogramm eine Schalleitung von 20–40 dB auf der linken Seite.

Intraoperativ zeigte sich nach Abtragung der Gehörgangsexostosen und Auslösen des Trommelfells eine vollständige Lösung des Hammergriffes vom Hammerhals bei unauffälliger Morphologie von Steigbügel und Amboss. Es wurde ein kleines ausgedünntes Stück Temporalisfaszie zur Bildung einer unterstützenden Manschette vom Hammerhals bis zum Hammergriff geführt. Postoperativ sollten Valsava-Manöver erst nach vier Wochen durchgeführt werden.

Eine subjektive Besserung der Hörempfindung auf der linken Seite wurde vom Patienten angegeben. Das Kontrollaudiogramm zeigte nach 5 Monaten postoperativ eine Besserung der Schalleitung von 10–20 dB.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.