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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Metastasierendes pleomorphes Adenom – ungewöhnliche Präsentation eines Speicheldrüsentumors

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

  • corresponding author Axel Lechner - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Andreas Anagiotos - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Birgid Markiefka - Institut für Pathologie der Universität zu Köln, Köln
  • Maria Grosheva - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Dirk Beutner - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc107

doi: 10.3205/cpo000869, urn:nbn:de:0183-cpo0008695

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Lechner et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das pleomorphe Adenom, der häufigste benigne Speicheldrüsentumor, kann in seltenen Fällen metastasieren. Hier beschreiben wir den Fall einer Patientin mit Metastasen eines pleomorphen Adenoms in der Lunge sowie im Bereich der Laterobasis.

Methoden: Einundzwanzig Jahre nach Resektion eines pleomorphen Adenoms der Gl. parotidea stellt sich die Patientin mit Hämoptysen vor. In der CT-Diagnostik finden sich Rundherde in beiden Lungenflügeln. Die Resektion ergibt jeweils den histologischen Befund der Metastase eines pleomorphen Adenoms.

Drei Jahre später stellt sich die Patientin mit pulssynchronem Ohrgeräusch, Hörminderung links und einem otoskopisch sichtbaren Tumor hinter dem Trommelfell vor. Ein Paragangliom kann angiographisch ausgeschlossen werden. Die folgende Tumorbiopsie zeigt abermals den Befund eines pleomorphen Adenoms, sodass sich eine radikale Tumorentfernung anschließt. Bei Infiltration des N. facialis ist die Resektion des Nerven und Rekonstruktion mittels N. auricularis magnus-Interponat erforderlich. Zudem erfolgt eine Revisionsparotidektomie mit Entfernung eines Tumorknotens - erneut histologisch ein pleomorphes Adenom.

Ergebnisse: Die histologische und immunhistochemische Aufarbeitung ergibt für alle Lokalisationen ein pleomorphes Adenom ohne histologische Malignitätskriterien. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer sehr guten Defektheilung des N. facialis bei bislang rezidivfreier Patientin.

Schlussfolgerung: Der Fall weist auf die Bedeutung der Metastasierungstendenz mancher pleomorpher Adenome hin, welche beim Management dieser Erkrankung zu bedenken ist. Trotz fehlender histologischer Malignitätskriterien kann es hierbei zu malignem Wachstumsverhalten mit Metastasierung kommen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.