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Direkter Defektverschluss der Radialislappen-Entnahmestelle mit reduzierter Spendermorbidität
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2014 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Der Einsatz freier, mikrovaskulärer Radialislappen-Transplantate ist ein etabliertes Verfahren zur Defektrekonstruktion in der Kopf-Hals-Chirurgie. Der Entnahmedefekt an der volaren Unterarmseite wird typischerweise mit einem Vollhaut- oder Spalthauttransplantat einer sekundären Entnahmestelle verschlossen. Wir beschreiben eine Technik zum direkten Defektverschluss mit reduzierter Spendermorbidität.
Material und Methoden: Nach Markierung der Resektionsgrenzen des rechteckigen Radialislappens wird ein Hautareal in Form eines gleichschenkeligen Dreiecks mit Basis an der proximalen Lappengrenze eingezeichnet. Von der Spitze des Dreiecks wird die Inzision bis zur Ellenbeuge verlängert. Dieses Dreieck wird als Vollhauttransplantat entnommen. Anschließend erfolgt die typische Präparation des Radialislappens. Zum Defektverschluss werden die Hautränder im proximalen Entnahmebereich primär verschlossen, bis ein Restdefekt in Form des gleichschenkeligen Dreiecks verbleibt, dessen Basis nunmehr dem distalen Rand des entnommenen Lappens entspricht (VY-Technik). Anschließend kann das gewonnene Vollhauttransplantat zur Defektrekonstruktion verwendet werden.
Ergebnisse: Es konnten bisher 10 Patienten mit dieser Technik versorgt werden. Es zeigten sich keine Verluste der Hauttransplantate oder über das übliche Maß hinausgehende Sensibilitätsstörungen. Eine sekundäre Entnahme von Spalthaut oder Vollhaut aus anderen Bereichen war nicht notwendig.
Diskussion: Bereits Ende der 1980er Jahre sind Techniken zum direkten Verschluss nach Radialislappenentnahme beschrieben worden, allerdings mit mehrteiligen Verschiebelappen des Unterarms. Die hier beschriebene Technik erlaubt einen direkten Verschluss des Entnahmedefekts ohne sekundäre Spendermorbidität bei einfacher Durchführbarkeit.
Unterstützt durch: Klinik und Poliklinik für HNO, Universitätsklinikum Leipzig AöR
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.