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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Oesophagotracheale Fistel nach Chemotherapie eines hochmalignen Lymphoms

Poster Aerodigestivtrakt

  • corresponding author Thomas Schilder - HELIOS Klinikum Berlin Buch HNO-Klinik, Berlin
  • Wolfgang Flügel - HELIOS Klinikum Berlin Buch HNO-Klinik, Berlin
  • Martin Strick - HELIOS Klinikum Berlin Buch Chirurgische Klinik, Berlin
  • Marc Bloching - HELIOS Klinikum Berlin Buch HNO-Klinik, Berlin

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc062

doi: 10.3205/cpo000824, urn:nbn:de:0183-cpo0008247

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Schilder et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Kasuistik eines 66-jährigen Patienten, der mit einem hochmalignen Lymphom (linke Schilddrüse, Trachea, Ösophagus) mit Stridor und Dysphagie vorstellig wurde. Das diffus groß-zellige B-Zell-Lymphom Stadium IIIA konnte erfolgreich chemotherapiert werden.

Unter der CTX kam es zu einem großflächigen Gewebeuntergang mit Ausbildung einer tracheo-ösophagealen Fistel. Die vorgenommene Stenteinlage in den Ösophagus und zusätzliche Wundinfektionen vergrößerten den tracheo-ösophagealen Defekt, so dass die Rückwand der Trachea und der Oesophagus über eine weite Strecke bis 2 cm cranial der Hauptbifurkation dehiszent wurde.Der immunkompromittierte Patient war durch permanente Aspiration hoch gefährdet. Bei unklarer Prognose des Grundleidens musste ein temporärer Aspirationsschutz geschaffen werden. Dies gelang, indem der Ösophagus im thorakalen Abschnitt als Hinterwand der Trachea fungierte und die Kontinuität des Speiseweges durch Verschluss des cervicalen und supraphrenischen Ösophagus unterbrochen wurde. Die verbliebene Ösophaguswand konnte über eine collare Mediastinotomie cervical an die Trachea nahtadaptiert werden.Der Pharynx wurde durch ein Pharyngostoma nach aussen drainiert.Ein Jahr nach Erstdiagnose war der Patient in Remission und die Speisewegsrekonstruktion konnte erfolgen (Magenhochzug und Reanastomosierung an den erhaltenen Hypopharynx, Verschluss des Pharyngostomas). Mit dem geschilderten Verfahren war es gelungen, den durch die aggressive Therapie des Lymphoms entstandenen Defekt temporär solange zu umgehen, bis die Prognose des Grundleidens abschätzbar wurde.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.