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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Therapie einer postoperativ entstandenen zystischen Raumforderung mit Picibanil (OK-432): Ein Fallbericht

Poster Hals

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  • corresponding author Anke Schlüter - Universitätsklinikum Essen HNO, Essen, Deutschland
  • Patrick Weller - Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
  • Stefan Mattheis - Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
  • Stephan Lang - Universitätsklinikum Essen HNO, Essen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc061

doi: 10.3205/cpo000823, urn:nbn:de:0183-cpo0008232

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Schlüter et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Picibanil (=OK432) ist ein Lysat bestehend aus Penicillin G und mit H2O2 attenuiertem Streptococcus pyogenes. In den letzten Jahrzehnten wurde Picibanil zur Therapie von Pleuraergüssen, Lymphangiomen, Chylusfisteln, medianen Halszysten und Ranulae eingesetzt. Es verursacht eine Immunreaktion mit aseptischer Entzündung. Dies führt zu einer Zerstörung des Endothels und konsekutiv zu einer Verklebung und Schrumpfung des Zystensacks.

Falldarstellung: Wir berichten über einen 40-jährigen Mann, der sich im Mai 2013 mit einer zervikalen Raumforderung vorstellte. Auswärts wurde im März 2012 ein T1, N0, M0 Mundbodenkarzinom links reseziert. Anschließend bildete sich gleichseitig zervikal eine sichtbare, prallelastische Raumforderung. Der Versuch einer Exzision wurde auswärtig zweifach frustran unternommen. Im MRT stellte sich die Raumforderung zystisch-lobuliert dar. Da der Patient eine erneute Revisionsoperation ablehnte, führten wir die minimalinvasive Therapie mit Picibanil durch.

Methoden: Wir applizierten im Abstand von zwei Wochen dreimal Picibanil nach Aspiration von absteigend 30, 13 und 5 ml Flüssigkeit in einer Dosierung von 0,2 KE auf 10 ml NaCl.

Ergebnisse: Bei erster klinischer Kontrolle nach zwei Wochen zeigte sich die zystische Raumforderung deutlich regredient. Wir führten die Instillation zwei weitere Male durch, bis diese nicht mehr sichtbar war und sich keine Flüssigkeit mehr aspirieren ließ. Auch im MRT zeigte sich zwei Monate nach Erstgabe eine fast vollständige Regredienz.

Schlussfolgerung: Die Instillation von Picibanil ist eine risikoarme, minimalinvasive Alternative für die Behandlung zystischer Raumforderungen. Je kleiner und einfacher diese beschaffen sind, umso schneller und vollständiger ist eine Befundverbesserung zu erwarten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.