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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Der Einfluss des HPV-16-Status auf die Überlebenszeit von Patienten mit Oropharynxkarzinom

Poster Onkologie

  • corresponding author Aykut Tahtali - Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Christin Geissler - Universitätsklinik Frankfurt / Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Universitätsklinik Frankfurt / Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.
  • Jens Wagenblast - Universitätsklinik Frankfurt / Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc030

doi: 10.3205/cpo000792, urn:nbn:de:0183-cpo0007924

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Tahtali et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Oropharynxkarzinome (OPC) besitzen die höchste HPV-Prävalenz unter den Kopf-Hals-Tumoren. Etwa 25–30% der OPC sind HPV-positiv. In mehreren Studien konnte für HPV-positive OPC eine bessere Prognose nach Radiochemotherapie gezeigt werden. Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Studie der Einfluss des HPV-16-Status auf die Überlebenszeit von Patienten mit OPC untersucht.

Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden 104 Patienten mit einem OPC analysiert. Der HPV-Nachweis erfolgte mittels PCR und p16-Immunhistochemie. Der Einfluss des HPV-16-Status auf die Überlebenszeit der Patientin wurde statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Die HPV-16-Prävalenz in unsererm Patientenkollektiv (n=104) betrug 11.5% (n=12). Die multivariate Varianzanalyse zeigte einen voneinander unabhängigen, statistisch signifikanten Einfluss des HPV-16-Status (p= 0.04; CI 95%), des Tumorstadiums nach UICC (p= 0.01; 95% CI) und des Patientenalters bei Erstdiagnose (p=0.0006, 95% CI) auf die Überlebenszeit. Ein positiver HPV-16-Status war mit einer Zunahme der Überlebenszeit um 48% assoziiert (Hazardrate 0.52, KI 0.28–0.99).

Schlussfolgerungen: Ein positiver HPV-16-Status scheint bei Patienten mit OPC mit einer besseren Prognose assoziiert zu sein. Sollte dieses Ergebnis durch weitere Studien bestätigt werden, so wäre eine Berücksichtigung des HPV-16-Status als Prognosefaktor in zukünftigen Stagingverfahren und Therapieprotokollen sinnvoll. Außerdem könnten neue, HPV-spezifische Therapieansätze und präventive Maßnahmen wie z.B. eine HPV-16-Schutzimpfung die Prognose von Patienten mit OPC verbesseren und die Inzidenzraten senken.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.