Artikel
Der Einfluss des HPV-16-Status auf die Überlebenszeit von Patienten mit Oropharynxkarzinom
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Mai 2014 |
---|
Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Oropharynxkarzinome (OPC) besitzen die höchste HPV-Prävalenz unter den Kopf-Hals-Tumoren. Etwa 25–30% der OPC sind HPV-positiv. In mehreren Studien konnte für HPV-positive OPC eine bessere Prognose nach Radiochemotherapie gezeigt werden. Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Studie der Einfluss des HPV-16-Status auf die Überlebenszeit von Patienten mit OPC untersucht.
Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden 104 Patienten mit einem OPC analysiert. Der HPV-Nachweis erfolgte mittels PCR und p16-Immunhistochemie. Der Einfluss des HPV-16-Status auf die Überlebenszeit der Patientin wurde statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die HPV-16-Prävalenz in unsererm Patientenkollektiv (n=104) betrug 11.5% (n=12). Die multivariate Varianzanalyse zeigte einen voneinander unabhängigen, statistisch signifikanten Einfluss des HPV-16-Status (p= 0.04; CI 95%), des Tumorstadiums nach UICC (p= 0.01; 95% CI) und des Patientenalters bei Erstdiagnose (p=0.0006, 95% CI) auf die Überlebenszeit. Ein positiver HPV-16-Status war mit einer Zunahme der Überlebenszeit um 48% assoziiert (Hazardrate 0.52, KI 0.28–0.99).
Schlussfolgerungen: Ein positiver HPV-16-Status scheint bei Patienten mit OPC mit einer besseren Prognose assoziiert zu sein. Sollte dieses Ergebnis durch weitere Studien bestätigt werden, so wäre eine Berücksichtigung des HPV-16-Status als Prognosefaktor in zukünftigen Stagingverfahren und Therapieprotokollen sinnvoll. Außerdem könnten neue, HPV-spezifische Therapieansätze und präventive Maßnahmen wie z.B. eine HPV-16-Schutzimpfung die Prognose von Patienten mit OPC verbesseren und die Inzidenzraten senken.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.