gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Das tracheale Chondrosarkom – der seltene Fall

Poster Aerodigestivtrakt

Suche in Medline nach

  • corresponding author Aryé Weinberg - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Hasibe Sönmez - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Minoo Lenarz - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc014

doi: 10.3205/cpo000776, urn:nbn:de:0183-cpo0007763

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Weinberg et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das Chondrosarkom der Trachea ist eine seltene maligne Neoplasie. Bis dato sind nur 17 Fälle in der Literatur beschrieben. Aufgrund der unspezifischen Symptome wie Dyspnoe, Stridor, Dysphonie, und Hämoptysen wird die Diagnose in der Regel spät gestellt.

Fallbericht: Ein 56-jähriger Mann mit einem Nikotinabusus von 60 PY stellte sich mit akuter Ruhedyspnoe und inspiratorischen Stridor vor.

Seit zwei Jahren traten gehäuft rezidivierende grippale Infekten auf. Hausärztlich wurde wegen einer Belastungsdyspnoe bereits ein Röngten-Thorax durchgeführt und die Diagnose eines Asthma bronchiale sowie einer COPD gestellt.

Eine Therapie mit Salbutamol und Spiriva führte vorübergehend zu einer Beschwerdebesserung.

Bei persistierender Beschwerdesymtomatik wurde im späteren Verlauf ambulant ein CT-Hals/Thorax durchgeführt.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine zu 90% die Trachea obstruierende subglottische Raumforderung auf Höhe des 2.-3. Trachealknorpels. Zunächst erfolgte operativ eine Tracheostomaanlage sowie die Tumorextripation mit dem CO2-Laser.

Nach histologischer Sicherung eines hochdifferenzierten Chondrosarkom Grad I ohne Metastasierung wurde eine Tracheasegmentresektion mit End-zu-End- Anasotmose durchgeführt.

Postoperativ kam es zu rezidivierenden Granulationsbildungen im Bereich der Trachealanastomose, die mit dem CO2-Laser abgetragen wurden. 14 Monate nach initialer Tumorresektion gibt es keinen Anhalt für ein lokoregionäres Rezidiv.

Schlussfolgerung: Tracheale Chondrosarkome können ein Asthma bronchiale oder COPD vortäuschen. Das CT und die Bronchoskopie helfen bei der Diagnosefindung.

Die Therapie der Wahl ist eine Tracheasegmentresektion mit End-zu-End-Anastomose und ausreichendem Sicherheitsabstand.

Bei nicht vollständig resektablem Tumor ist eine Bestrahlung anzuschließen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.