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Der Stellenwert der interventionellen Angiographie bei Tonsillektomie-Nachblutungen
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2014 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Die Tonsillektomie zählt zu den häufigsten operativen Eingriffen in der HNO-Heilkunde. In ca. 5% kommt es postoperativ zu Blutungskomplikationen. Vor allem rezidivierende und/oder unkontrollierbare Nachblutungen stellen ein klinisches Problem dar. Um einen Behandlungsalgorithmus bei Tonsillektomie-Nachblutungen aufzustellen und die Wertigkeit einer endovaskulären Blutstillung zu evaluieren, führten wir eine retrospektive Datenerhebung durch.
Methoden: Es wurden 43 Patienten identifiziert, bei welchen zwischen dem 1.1.2011 und dem 30.9.2013 in unserer Klinik eine nicht konservative Versorgung bei Tonsillektomie-Nachblutung erfolgte. Das Patientenkollektiv (51% Frauen, 49 % Männer) wies einen Altersdurchschnitt von 25 Jahren auf. Bei 16% der Fälle handelte es sich um eine Nachblutung nach Abszess-Tonsillektomie.
Ergebnisse: Bei drei Patienten wurde die Indikation zur interventionellen Angiographie gestellt. In allen Fällen handelte es sich um eine Blutung am unteren Tonsillenpol nach dem 5. postoperativen Tag. Neben prämonitorischen Blutungen wiesen zwei Patienten eine klinisch relevante Anämie auf. Beim dritten Patient zeigte sich eine unkontrollierbare und nicht identifizierbare Blutung am Zungengrund. In allen Fällen konnte eine im proximalen Abschnitt aneurysmatisch erweiterte oder arrodierte A. lingualis komplikationslos endovaskulär mit Coils okkludiert werden. Postinterventionell kam es in keinem Fall zu einer Blutung.
Schlussfolgerung: Bei rezidivierenden und unkontrollierbaren Tonsillektomie-Nachblutungen sollte an das Vorliegen eines Pseuodaneurysmas oder einer Arrosion größerer Arterien, insbesondere der A. lingualis gedacht werden. Die diagnostische und interventionelle Angiographie stellt dabei eine sichere und effektive Behandlungsmethode dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.