gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Richtungshören und Sprachverstehen in realitätsnahen Störgeräuschsituationen bei CI-Nutzern

Poster Otologie

  • corresponding author Sophia Romswinkel - Universitätsklinik Frankfurt HNO, Frankfurt/M., Deutschland
  • Tobias Rader - Universitätsklinik Frankfurt HNO, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Universitätsklinik Frankfurt HNO, Frankfurt/M.
  • Uwe Baumann - Universitätsklinik Frankfurt HNO, Frankfurt/M.
  • Tobias Weißgerber - Universitätsklinik Frankfurt HNO, Frankfurt/M.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2013;9:Doc19

doi: 10.3205/cpo000720, urn:nbn:de:0183-cpo0007200

Veröffentlicht: 20. Juni 2013

© 2013 Romswinkel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Im klinischen Setup für audiologische Messungen werden üblicherweise wenige Lautsprecher zur Messung des Sprachverstehens und des Richtungshörens eingesetzt. Diese Anordnung ist jedoch nicht ausreichend, um Messungen unter für den Patienten realistischen Bedingungen durchzuführen.

Material und Methode: Durch den Einsatz von einer Mehrzahl an Lautsprechern können Lokalisationstests mit höchster Genauigkeit durchgeführt werden. Weiterhin ermöglicht das Wiedergabeverfahren „Wellenfeldsynthese“ (WFS) die Erzeugung von Hörereignissen unabhängig von der Position der Wiedergabelautsprecher. Das hier vorstellte Wiedergabe-System besteht aus einer Lautsprecheranordnung von 128 Lautsprechern.

In der vorgestellten Studie wird das Sprachverstehen im Störgeräusch mit dem Oldenburger Satztest in einer Situation mit mehreren Störschallquellen bzw. bewegten Störschallquellen bei Nutzern von Cochlea-Implantaten (CI) und Normalhörenden (NH) untersucht.

Ergebnisse: Die Sprachverständlichkeitsschwelle der CI-Träger ist signifikant schlechter (zwischen 6 und 15 dB) als die NH-Gruppe. Die Lokalisationsgenauigkeit und -unsicherheit wurde für 13 Normalhörende und 12 CI-Nutzer bei sieben Testwinkeln ermittelt. Die Ergebnisse der NH-Gruppe sind mit den aus der Literatur bekannten Werten von wenigen Grad vergleichbar, wohingegen die Leistung der CI-Gruppe stark variiert.

Schlussfolgerung: Eine beidseitige Versorgung führt bei der Mehrheit der Probanden zu einem besseren Sprachverstehen im Störgeräusch und zu einer signifikanten Verbesserung des Lokalisationsfehlers um 35°.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.