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Moderate Effekte des Ginkgo biloba-Extrakts EGb 761^® auf subjektiven chronischen Tinnitus sind in klinischen Studien belegt, die zu Grunde liegenden Mechanismen jedoch unklar. In einer früheren Studie beschäftigten wir uns mit der Frage, ob der Extrakt eine mögliche protektive Wirkung vor subjektivem Tinnitus hat und falls ja, welche neurophysiologischen Grundlagen hierbei eine Rolle spielen. Wir konnten zeigen, dass EGb 761^® zunächst den Hörschwellenverlust durch ein Schalltrauma (2 kHz, 115 dB, 75 min) stark mindert und somit die Tiere weniger anfällig für die Entwicklung eines subjektiven Tinnitus werden.

In der aktuellen Studie untersuchten wir – in bislang 9 Tieren – darauf aufbauend Mechanismen des therapeutischen Effekts von EGb 761^® durch tägliche orale Gabe (100 mg/kg) über 3 Wochen, beginnend eine Woche nach Schalltrauma, d.h. zu einem Zeitpunkt an dem das Tinnitus-Perzept sich in dem etablierten Modell bei mongolischen Wüstenrennmäusen chronifiziert. Es zeigte sich eine signifikante Verringerung des im Verhalten bestimmten Tinnitusperzepts nach den 3 Wochen Behandlung im Vergleich zur Kontrollgruppe, allerdings mit individuellen Unterschieden. Responder (5/7) zeigten ein verringertes Tinnitusperzept, Non-Responder (2/7) nicht. Während sich bei Respondern im Verlaufe der Behandlung eine normalisierte neuronale Aktivität im primären auditorischen Cortex zeigte, zeigten Non-Responder eine signifikant verringerte Aktivität.

Der therapeutische Effekt einer frühzeitigen Gabe von EGb 761^® bei subjektivem Tinnitus konnte im Tiermodell dargestellt werden. Die Normalisierung der neuronalen Aktivität im auditorischen Kortex trägt zu dieser Wirkung bei.

Unterstützt durch: Diese Studie wurde von der Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Karlsruhe, unterstützt.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Diese Studie wurde von der Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Karlsruhe, unterstützt.