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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Molekulare Mechanismen der Interleukin-6 induzierten Otoprotektion

Poster Otologie

  • corresponding author Elisabeth Gerschner - Innenohrforschungslabor des Tinnituszentrums der Charité, Berlin
  • Heidi Olze - HNO-Klinik der Charité- Universitätsmedizin Berlin CVK und CCM, Berlin
  • Agnieszka J. Szczepek - Molekularbiologisches Innenohrforschungslabor des Tinnituszentrums der Charité, Berlin
  • Birgit Mazurek - Tinnituszentrum der Charité, Berlin

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2012;8:Doc34

doi: 10.3205/cpo000687, urn:nbn:de:0183-cpo0006875

Veröffentlicht: 19. April 2012

© 2012 Gerschner et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Haarzellen können durch Aminoglykosidantibiotika und platinhaltige Chemotherapeutika geschädigt werden, ein Phänomen, das man Ototoxizität nennt. Diese Verluste sind meist irreversibel und können zu Ertaubung führen. Im Rahmen unserer Suche nach otoprotektiven Substanzen haben wir uns mit dem Zytokin Interleukin-6 (IL6) beschäftigt. IL6 ist ein von vielen Zellen exprimierter Mediator mit buntem Wirkungsspektrum. Wir haben im Hinblick auf die Haarzellen den antiapoptotischen und differenzierungsfördernden Einfluss des IL6 näher untersucht. Die schützende Wirkung des IL6 gegenüber Cisplatin konnten wir in früheren Untersuchungen vor allem für das apikale Fragment des Cortischen Organs (OC) darstellen. Daraufhin analysierten wir die durch IL6 induzierten Signalwege genauer. Als Modell dienten OC-Explantate drei bis fünf Tage alter Wistar Ratten. Die OCs wurden mit oder ohne IL6-Zusatz [30 ng/ml] kultiviert. Mittels Immunoblotting haben wir die IL6 induzierten Konzentrationsänderungen des „Signal Transducer and Activator of Transcription-3“ (STAT-3) und seiner Phosphorylierungsprodukte im Zytoplasma und Zellkern analysiert. Durch andere Mitglieder der IL6-Zytokinfamilie vermittelte Signalwege wurden nach demselben Prinzip untersucht. Die Morphologie der farbstoffmarkierten Zellen wurde anhand Fluoreszenz- und Konfokalmikroskopie beurteilt. Wir konnten zeigen, dass die STAT-3-Translation durch IL-6 erhöht wird. Die Konzentrationen des Tyrosin- und Serin-phosphorylierten Phospho-STAT-3 nehmen nach der IL-6 Zugabe zu. Wir konnten außerdem zeigen, dass Phospho-STAT-3 umgehend in den Zellkern transloziert wird. Aus unseren Forschungsergebnissen leiten wir ab, dass die STAT-3 Phosphorylierung und Translokation, die otoprotektive IL-6 Wirkung auf die OC- Explantate vermitteln.