gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Mastoidektomie als Ursache für rezidivierende Otitiden mit Labyrinthreizung

Poster Otologie

Suche in Medline nach

  • corresponding author Swanke Heine - Universität Magdeburg, Magdeburg
  • Klaus Begall - Ameos Klinikum Halberstadt, Halberstadt
  • Jörg Langer - Ameos Klinikum Halberstadt, Halberstadt

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2012;8:Doc28

doi: 10.3205/cpo000681, urn:nbn:de:0183-cpo0006813

Veröffentlicht: 19. April 2012

© 2012 Heine et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Die Mastoidektomie stellt auch im Zeitalter der Antibiotika-Therapie eine Standardoperation zur Beherrschung von Komplikationen einer akuten Otitis media dar. Intraoperativ können verschiedene Strukturen verletzt werden, unter anderem die knöcherne Gehörgangswand.

Fallbericht: Wir berichten von einer Patientin mit Zustand nach Mastoidektomie auswärts ca. 2 Jahre zuvor, die sich mit einer Schallleitungsschwerhörigkeit und rezidivierender Otorrhoe bei uns vorstellte. Nach einer erfolgreichen konservativen Therapie präsentiert die Patientin ein halbes Jahr später erneut eine Schallleitungsschwerhörigkeit, nun mit begleitender Labyrinthreizung. Es wird die Indikation zur Re-Mastoidektomie gestellt.

Verlauf: Intraoperativ auffällig ist ein Defekt im Bereich der knöchernen hinteren Gehörgangswand, durch welchen Epithel in die Mastoidektomiehöhle und über den intakten lateralen Bogengang zieht, und den Ausgangspunkt der Entzündung bildet. Es erfolgt neben der Sanierung im Bereich des Mastoids eine Rekonstruktion der hinteren Gehörgangswand.

Die histologische Aufarbeitung zeigt eine granulierende fibroplastische stark vernarbende Entzündung, sowie herdförmig verhornendes Plattenepithel. Das histologische Ergebnis untermauert den intraoperativen Verdacht einer Epithelmigration aus dem Gehörgang in das Mastoid als Ursache der chronischen Entzündung und der Labyrinthreizung.

Schlussfolgerung: Im vorliegenden Fall liegt eine chronische Otitis media und beginnende Labyrinthitis vor, die auf eine Versprengung von Epithelzellen aus dem äußeren Gehörgang in das Mastoid nach Mastoidektomie zurückzuführen ist. Der vorgestellte Fall zeigt also, dass bei Defekten im Bereich der knöchernen hinteren Gehörgangswand schon banal erscheinende Verletzungen in diesem Bereich zu schwerwiegenden Komplikationen führen können. Im Zweifelsfall sollte daher bei persistierenden Beschwerden nach Mastoidektomie die operative Revision angestrebt werden.