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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Globusgefühl und Hustenreiz durch eine gestielte Raumforderung im Bereich des Waldeyer’schen Rachenrings

Poster Onkologie

  • corresponding author Simon Laban - Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE), Hamburg
  • Adrian Münscher - UKE/HNO, Hamburg
  • Christian Habermann - UKE/Radiologie, Hamburg
  • A. Quaas - UKE/Pathologie, Hamburg
  • Rainald Knecht - UKE/HNO, Hamburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2011;7:Doc42

doi: 10.3205/cpo000631, urn:nbn:de:0183-cpo0006315

Veröffentlicht: 14. April 2011

© 2011 Laban et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Differentialdiagnostisch kommen bei einem Hustenreiz mit Räusperzwang und einem Globusgefühl zahlreiche benigne und maligne Ursachen in Betracht. Lymphome können Ihren Ursprung von lymphatischem Gewebe im Bereich des Waldeyer’schen Rachenrings nehmen. Aufgrund hoher proliferativer Aktivität können solche Lymphome schnell symptomatisch werden.

Methoden: Fall-Bericht und Literaturrecherche

Ergebnisse: Eine 74-jährige Frau stellte sich mit einem 6 Wochen bestehenden Globusgefühl mit Räusperzwang und intermittierendem Hustenreiz vor. Eine Dyspnoe habe nicht bestanden. Weder ein Gewichtsverlust noch Fieber oder Nachtschweiß haben vorgelegen. Die Patientin habe nie geraucht und einen geringen und unregelmäßigen Alkoholkonsum betrieben. Bei der flexiblen transnasalen Videolaryngopharyngoskopie fiel eine solitäre, gestielte und glatt begrenzte Raumforderung mit Basis im Bereich des Zungengrundes und der Tonsillenloge links auf, die die Epiglottis komprimierte und bei Kopfreklination durch Berührung der Glottis zu Hustenreiz führte. Der Pharynx erschien subtotal durch die Raumforderung verlegt. Die Stimmlippenbeweglichkeit war unbeeinträchtigt. Im Rahmen einer Panendoskopie wurde diese mit weichem, hell imponierendem Material gefüllte Raumforderung an der Basis abgetragen und der pathohistologischen Diagnostik zugeführt. Dabei konnte ein hoch-proliferatives, malignes Non-Hodgkin-Lymphom der B-Zellreihe diagnostiziert werden. Eine entsprechende Chemotherapie wurde eingeleitet.

Schlussfolgerung: Lymphome im Bereich des Waldeyer’schen Rachenrings können sich innerhalb kurzer Zeit durch unspezifische Beschwerden bemerkbar machen und sich morphologisch in diversen Formen manifestieren. Ein hoher Proliferationsindex kann die Ursache sein. Die Einleitung einer adäquaten Therapie im Sinne einer Polychemotherapie sollte umgehend erfolgen.