gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Traumatische Verletzungen von Kopf und Hals: Untersuchung von Unfallmechanismen, Diagnostik und Therapie

Poster Varia

Suche in Medline nach

  • corresponding author Patrick Weller - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf
  • Marek Reichenstein - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf
  • Adam Kurzeja - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2011;7:Doc03

doi: 10.3205/cpo000592, urn:nbn:de:0183-cpo0005928

Veröffentlicht: 14. April 2011

© 2011 Weller et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Analyse eines Patientenkollektivs mit traumatischen Kopf- und Halsverletzungen hinsichtlich Altersverteilung, Verletzungsursachen, Diagnostik und Therapie.

Methoden: Insgesamt wurden Daten von 107 Patienten ausgewertet, die im Jahr 2009 primär HNO-ärztlich im Notdienst versorgt wurden. Die Analyse erfolgte retrospektiv hinsichtlich Alter, Geschlecht, Ursache des Traumas, zeitliche Verteilung, Diagnostik, Therapie und Komplikationen.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Patientenalter betrug 33,6 +/- 24,9 mit einem deutlichen Überwiegen von Männern (72%). Zwei weitere Altersgipfel fanden sich bei Kindern und Patienten über 60 Jahren. Hauptursachen für Verletzungen waren tätliche Auseinandersetzungen (36%), insbesondere in der Gruppe der Jugendlichen und Erwachsenen (59%), sowie häusliche Unfälle (29%). Die häufigsten Befunde waren Kopfplatzwunden (46%), Nasenbeinfrakturen (27%), Orbita- und Jochbeinfrakturen (24%) sowie die Commotio cerebri (21%). Seltenere Verletzungen waren Septumhämatome (5%), Felsenbeinfrakturen (3%) und Othämatome (2%). Verletzungen bei Jugendlichen und Erwachsenen erfolgten hauptsächlich am Wochenende (54%). Die gefürchtete Komplikation einer intracerebralen Blutung wurde bei zwei Patienten festgestellt.

Schlussfolgerungen: Traumatische Verletzungen von Kopf und Hals sind häufige Ursachen für Behandlungen im Notdienst. Neben Hämatomen und Kopfplatzwunden führten weitere Verletzungen zu notwendigen operativen Eingriffen bei 59% und stationären Aufenthalten bei 45% der Patienten. Seltene Komplikationen wie intracerebrale Blutungen dürfen, trotz oft geringen äußerlichen Verletzungszeichen, nicht übersehen werden und erfordern sorgfältige Diagnostik.