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Cochlear Implant-Versorgung im ländlichen Bereich
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Seit gut 25 Jahren steht die Versorgung ertaubter Patienten mit einem Cochlear Implant (CI) zur Verfügung und ist damit längst zu einem Routineeingriff geworden. In jüngster Vergangenheit gibt es Überlegungen, diese Methode nur an wenigen Zentren wegen der angeblichen Komplexität anzubieten.
Evaluation der Patientenzufriedenheit und des Auftretens von Komplikationen bei Patienten, die in Bad Hersfeld zwischen 2003 und 2009 mit einem CI versorgt wurden.
Es wurden 79 Patienten mit einem CI versorgt, davon erfolgte bei 13 eine bilaterale Implantationen, so dass zusammen 92 Operationen durchgeführt wurden. Der jüngste Patient war 1 Jahr und der älteste 88. Alle uns bekannten Patienten nutzen ihr CI jeden Tag und haben sehr positive Erfahrungen damit gemacht. Bei 3 Patienten mit chronischer Otitis media und Zustand nach mehrfacher Ohroperation war eine subtotale Petrosektomie mit Bauchfettobliteration notwendig.
Insgesamt traten im Beobachtungszeitraum von 2003 bis 2009 keine Infektionen postoperativ auf. Auch Fazialisparesen waren nicht zu verzeichnen. Eine Elektrodenfehllage bei einer Patientin mit Innenohrdysplasie konnte erfolgreich revidiert werden. Die Rückmeldungen der Patienten hinsichtlich der prä-, peri- und postoperativen Betreuung sind ausgesprochen positiv.
Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine qualitativ hochwertige Versorgung von ertaubten Patienten mit einem Cochlear Implant auch im ländlichen Bereich möglich ist. Die Betroffenen schätzen zum einen die wohnortnahe Versorgung und zum anderen die individuelle Betreuung, die vor allem von den älteren Patienten dankbar angenommen wird. Gerade für strukturschwache Regionen ist eine ausschließlich auf wenige Zentren basierte Behandlung für die betroffenen Menschen nicht zumutbar.