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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Beidseitige Recurrensparese als initiales Symptom eines perilaryngeal metastasierten, klarzelligen Nierenzellkarzinoms

Poster Onkologie

  • corresponding author Simon Laban - Klinik und Poliklinik Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Adrian Münscher - Klinik und Poliklinik Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • C. Habermann - Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • H. Schäfer - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Hannes Kutta - Klinik und Poliklinik Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Rainald Knecht - Klinik und Poliklinik Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2010;6:Doc51

doi: 10.3205/cpo000544, urn:nbn:de:0183-cpo0005440

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Laban et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Die Differentialdiagnose der beidseitigen Recurrensparese beinhaltet maligne Raumforderungen im Verlauf des N. Recurrens, beispielsweise Metastasen. Der dritthäufigste Primarius im Kopf-Hals-Bereich auftretender Metastasen ist das klarzellige Nierenzellkarzinom. Dieses häufigste Malignom der Niere besitzt hohes metastatisches Potential, wobei sich 15% der Metastasen im Kopf-Hals-Bereich finden.

Methoden: Fall-Bericht und Literaturrecherche.

Ergebnisse: Ein 77-jähriger Patient präsentierte sich mit Dyspnoe und Stridor bei beidseitiger Recurrensparese. Nach Notfalltracheotomie wurde im Rahmen der weiteren Diagnostik rechtsseitig ein klarzelliges Nierenzellkarzinom entdeckt und operativ enfernt. Suspekte, zervikale Veränderungen in der Bildgebung (Sono und MRT) wurden mehrfach von endolaryngeal, schließlich offen laryngeal und thyroideal ohne histologischen Metastasennachweis biopsiert. Das Gewebe wurde pathohistologisch als entzündlich verändert gewertet. Daher ließ sich die Diagnose eines perilaryngeal metastasierten Nierenzellkarzinoms erst verspätet nach erneuter offener Halsrevision sichern . Schließlich musste eine totale Laryngektomie mit beidseitiger MRND sowie adjuvanter Radiatio durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Perilaryngeale Metastasen des klarzelligen Nierenzellkarzinoms können sich der histologischen Diagnose entziehen und zu einem protrahierten Verlauf führen. Wiederholte und radikale chirurgische Maßnahmen können die Folge sein. Bei dem Verdacht auf dieses Malignom als Primarius sollte frühzeitig eine Diagnose erzwungen werden, da die vollständige Resektion solitärer Metastasen weiterhin die Behandlung erster Wahl darstellt.