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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Partiell deutlich erhöhte Transkriptionslevel der WNT-Weg Gene β-Catenin, GSK3β, APC und Axin2 im juvenilen Angiofibrom

Poster Aerodigestivtrakt

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  • Stefanie Weber - Klinik und Poliklinik für HNO, Universitätsklinikum Saarland, Homburg, Deutschland
  • Vivienne Willnecker - Klinik und Poliklinik für HNO, Universitätsklinikum Saarland, Homburg, Deutschland
  • Olaf Wendler - Hals-Nasen-Ohren Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Universitätskliniken Erlangen, Deutschland
  • corresponding author Bernhard Schick - Klinik und Poliklinik für HNO, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2010;6:Doc10

doi: 10.3205/cpo000503, urn:nbn:de:0183-cpo0005034

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Weber et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das juvenile Angiofibrom ist ein fibro-vaskulärer Tumor mit einem meist aggressiven Wachstum, der nahezu ausschließlich bei männlichen Jugendlichen auftritt. Neben der Beobachtung, dass in 75% der untersuchten Angiofibrome β-Cateninmutationen im Bereich der GSK3β-Bindungsstelle vorliegen, wurden erhöhte β-Cateninproteinlevel nachgewiesen. GSK3β ist ein Regulator, der β-Catenin durch Phosphorylierung zum Abbau markiert, was die Vermutung nahelegt, dass der erhöhte β-Cateninproteinspiegel durch eine verlängerte Halbwertszeit der Proteine hervorgerufen wird.

Ziel dieser Studie war die erste quantitative Bestimmung der β-Catenin Transkripte, sowie weiterer an der Regulation von β-Catenin beteiligten Faktoren.

Methoden: Von fünf Tumoren und zwei Normalgeweben wurde RNA isoliert und eine quantitative Realtime PCR für die Gene β-Catenin, GSK3β, APC, Axin1 und Axin2 ausgeführt. Ferner wurden die cDNAs auf Mutationen in der GSK3β-Bindungsstelle mittels direkter Sequenzierung hin untersucht.

Ergebnisse: In allen Tumoren wurden β-Catenin Punktmutationen nachgewiesen, die zu einem Austausch eines von GSK3β phosphorylierten Serinrestes oder einer Aminosäure in dessen unmittelbarer Nähe führen. Zugleich wurden deutliche Unterschiede im Expressionsmuster der betrachteten Gene beobachtet. Vier von fünf Tumoren zeigten teils deutlich erhöhte Transkriptmengen an β-Catenin, GSK3β, APC und Axin2 im Vergleich zum Normalgewebe.

Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung hat die Beobachtung von häufigen β-Catenin Mutationen in Angiofibromen bestätigt. Der bereits erhöhte Transkriptlevel lässt jedoch vermuten, dass neben der verlängerten Proteinhalbwertszeit noch weitere Faktoren für den erhöhten β-Cateninspiegel verantwortlich sind.