gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Der freie ALT Oberschenkellappen zur Defektdeckung eines ausgedehnten Oropharynxcarzinoms

Poster Plastische Chirurgie

Suche in Medline nach

  • corresponding author Simona Cantemir - HNO-Klinik am St.Marien-Hospital, Hagen
  • Ingo Kuhfuss - Plastistische Chirurgie Kath. Krankenhaus gGmbH, Hagen
  • Armin Laubert - HNO-Klinik am St.Marien-Hospital, Hagen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2009;5:Doc78

doi: 10.3205/cpo000482, urn:nbn:de:0183-cpo0004826

Veröffentlicht: 16. April 2009

© 2009 Cantemir et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Bei steigender Inzidenz maligner Tumoren im Gesichts-Kopf- und Halsbereich sehen wir im Rahmen der Tumorentfernung einen erhöhten Bedarf an funktionell-ästhetischen rekonstruierenden Maßnahmen.

Methodik: Wir berichten über eine 59-jährige Patientin mit einem T4-Rezidiv-Tumor im Mundboden, Zunge, Zungengrundbereich und Infiltration des linken Unterkiefers nach vorangegangen laserchirurgischer Resektion eines Gaumenkarzinoms mit Neck-dissection und postoperativer Radiatio ein Jahr zuvor.

Bei einer Frau verbietet sich unserer Meinung nach aus ästhetischen Gründen ein Pectoralis major-Lappen, ein Radialislappen ist bei negativem Allen-Test in diesem Fall nicht möglich gewesen und ein Jejunum-Interponat ist an dieser beanspruchten Stelle eher ungeeignet.

Die Patientin erhielt eine Mundboden-, Zungenrand-, Zungengrund- und Pharynxteilresektion links als Pull-through, Re-Neck-dissection, Tracheotomie, Unterkieferteilresektion und Osteosynthese sowie Defektdeckung mittels freiem anterolateralem Oberschenkellappen.

Diskussion: Die Vorteile liegen klar auf der Hand: die Lappengröße kann großzügig bemessen werden und ist mit bis zu 8x25 cm größer als ein Radialislappen. Die Entnahmemorbidität ist sehr gering und der Entnahmedefekt kann primär verschlossen werden. Die Narbe am Oberschenkel ist weniger exponiert als am Unterarm. Die Patienten brauchen nicht umgelagert werden, so dass zwei Teams parallel operieren können. Zudem handelt es sich um einen dünnen, flexiblen fasziocutanen Lappen der mikrovaskulär anastomosiert wird, etwas mehr Fettgewebe als ein Radialislappen aufweist und somit Ostensynthesematerial besser abdecken kann.