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Komplikationsmanagement bei übermäßiger Fistelerweiterung nach stimmprothetischer Rehabilitation durch konsequente PPI-Therapie
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Veröffentlicht: | 16. April 2009 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: 15% aller Patienten, die nach Laryngektomie mittels Stimmprothese versorgt wurden, zeigt sich im Verlauf von 1–4 Jahren eine zunehmende Erweiterung der tracheoöspohagealen Fistel. Untersuchungen an unseren Patienten zeigten in 95% der Fälle eine erhebliche Refluxsymptomatik, die wahrscheinlich eine wichtige Rolle für die Fistelerweiterung spielt. Durch die konsequente Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren konnte die Inzidenz der Fistelerweiterungen deutlich gesenkt werden.
Material und Methoden: Bei 48 laryngektomierten Patienten wurde vor und nach Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren eine 24-Stunden-pH-Metrie durchgeführt. Weiterhin erfolgte anhand eines speziellen Fragebogens die Anamnese bezüglich Refluxbeschwerden und Problemen mit der Stimmfistel.
Inzidenz und Schweregrad der Fistelerweiterung wurden mit Inzidenz und Ausmaß der Refluxerkrankung korreliert.
Ergebnisse: Bei 14 von 48 Patienten (29,2%) konnten rezidivierende periprothetische Leckagen und erhebliche Fistelerweiterungen beobachtet werden. Die Patienten zeigten ausnahmslos bei der pH-Metrie symptomatische Refluxereignisse (114,8 proximale Refluxereignisse, RAI: 419,48 (± 212,45). Der proximale ösophageale pH-Abfall lag durchschnittlich bei 3,5, durch eine konsequente Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren über 6 Monate konnte bei 12 von 14 Patienten eine signifikante Reduktion der Fistelerweiterung erzielt werden.
Zusammenfassung: Die Atrophie des Paries membranaceus mit konsekutiver Fistelerweiterung nach Stimmrehabilitation mittels Provoxprothese scheint maßgeblich durch einen pathologischen Reflux bedingt zu sein. Durch eine PPI-Therapie konnten Inzidenz und Ausmaß der Fistelerweiterung deutlich gesenkt werden.