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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Basalzelladenokarzinome – eine seltene Speicheldrüsentumorentität

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

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  • corresponding author Christian Sieling - Klinikum Dortmund, HNO-Abteilung, Dortmund
  • Jürgen Büter - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Dortmund
  • Th. Reuter - Pathologie, Dortmund
  • Thomas Deitmer - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Dortmund

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2009;5:Doc16

doi: 10.3205/cpo000420, urn:nbn:de:0183-cpo0004206

Veröffentlicht: 16. April 2009

© 2009 Sieling et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Basalzelladenokarzinome sind seltene maligne Speicheldrüsentumoren, denen seit 1991 eine eigene Entität und Behandlung zugeschrieben wird.

Wegen der meist großen histomorphologischen Ähnlichkeit mit Basalzelladenomen ist der Nachweis von infiltrierendem Tumorwachstum für die Diagnose entscheidend. Das klinische Bild sowie bildgebende Untersuchungsverfahren lenken den Verdacht zumeist auf einen benignen Parotistumor. Schmerzen sind selten. Die Metastasierung, welche überwiegend lymphogen und bis zu 10 Jahren nach Erstmanifestation erfolgen kann, wird mit 10% angegeben Die 10 Jahresüberlebensrate liegt bei 75%. Unabhängig von ihrem Subtypus sind Basalzelladenokarzinome aggressive Tumoren, die auch Jahre nach vermeintlich erfolgreicher Therapie noch fähig sind, Metastasen hervorzubringen.

Die Diagnose eines Basalzelladenokarzinoms fordert wie jedes Malignom ein sorgfältiges Tumorstaging. Neben der eigentlichen Tumorresektion sollte die ipsilaterale funktionelle (auch diagnostische) Neck dissection auch beim klinischen „N0-Hals“ erfolgen.

Die postoperative adjuvante Strahlentherapie muß individuell diskutiert und indiziert, jedoch nicht routinemäßig wie bei vielen anderen Kopf-Hals-Tumoren geplant werden. Grund hierfür ist die insgesamt hohe 10 Jahresüberlebensrate, die vergleichsweise gute Beherrschbarkeit von Lokalrezidiven, und nicht zuletzt das oft fortgeschrittene Alter der Patienten, welches häufig in keinem angemessenen Verhältnis zu den teils belastenden Bestrahlungsfolgen steht.

Wir möchten hier insbesondere auf das Auftreten von Fern-/Spätmetastasen hinweisen und dies anhand vierer eigener Fälle der Tumorstadien T2-T4 N+M+ und vor dem Hintergrund der Literatur diskutieren.