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Limitationen bildgebender Diagnostik beim Parotiskarzinom – eine Fallpräsentation
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Nahezu 20% aller peripheren Fazialisparesen besitzen eine spezifische Ätiologie und 5% davon basieren auf einer neoplastischen Ursache. Parotismalignome repräsentieren einen Großteil dieser Fälle, die Beteiligung des Gesichtsnerven stellt hier einen wichtigen klinischen Marker für Malignität dar. Moderne Techniken der bildgebenden radiologischen und nuklearmedizinischen Diagnostik bilden den Standard in der Diagnostik von potentiellen Parotismalignomen.
Kasuistik: Wir stellen den Fall eines 78-jährigen Patienten vor, bei welchem im Rahmen der Abklärung einer peripheren Fazialisparese sowohl FDG-PET als auch Magnetresonanztomographie der Ohrspeicheldrüse unauffällige Ergebnissen ergaben. Trotz dieser Befunde wurde eine chirurgische Exploration der linken Glandula parotidea durchgeführt, welche schließlich die Diagnose eines ausgedehnten parotidealen Adenokarzinom erbrachte. Eine in sano Resektion war aufgrund der Tumorausdehnung nicht möglich. Der Patient erhielt postoperativ eine Radiotherapie sowie eine funktionelle Fazialisrekonstruktion.
Diskussion: Trotz moderner Techniken der Radiologie und Nuklearmedizin mit einer exzellenten Sensitivität und Spezifität in der Evaluierung parotidealer Tumoren, müssen Einschränkungen der nichtinvasiven Diagnostik erkannt und im klinischen Zusammenhang interpretiert werden. Bei Patienten mit peripherer Fazialisparese ohne Zeichen jeglicher Regeneration nach mehr als sechs Monaten sollte eine chirurgischen Exploration des Fazialisverlaufes erwogen werden, auch wenn die bildgebende Diagnostik keinen Anhalt für eine Neoplasie ergibt.