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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Dislokation von Stimmprothesen – interdisziplinäres Management in Diagnostik und Therapie

Poster Larynx / Trachea

  • corresponding author Markus Kapsreiter - HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Stephanie Birk - HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Patrick Michaeli - Medizinische Klinik I, Universität Erlangen, Erlangen
  • Michael Koch - HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Christoph Alexiou - HNO-Klinik Erlangen, Erlangen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2008;4:Doc34

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2008-4/cpo000392.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Kapsreiter et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

State of the art der Stimmrehabilitation nach Laryngektomie stellt derzeit die Versorgung mit einer ösophago-trachealen Shuntkanüle dar. Diese bietet eine schnelle Stimmrehabilitation bei sehr gutem Ergebnis. In ca. 30% kann sie jedoch die Ursache für Komplikationen sein, die meist geringfügig, selten jedoch auch schwerwiegend sein können.

Wir berichten über einen 70-jährigen Patienten mit dreifacher Aspiration einer Provox-Prothese. Die Tracheoskopie, die konventionelle Röntgenaufnahme des Thorax und auch die Durchleuchtung in einer auswärtigen Klinik wurden bei den ersten beiden Prothesenverlusten als unauffällig befundet und deshalb wurde jeweils ein ösophagealer Abgang der Prothese vermutet und eine neue Prothese eingesetzt. Bei erneutem Verlust der Prothese und plötzlich auftretender Dyspnoe wurde der Patient in unserer Klinik vorgestellt und eine eilige Bronchoskopie zeigte zwei Provoxprothesen im rechten, sowie eine Prothese im linken Hauptbronchus, die zu einem weitgehendem Verschluss beider Hauptbronchien geführt hatten. Alle Prothesen konnten extrahiert werden.

Wenn bei Verlust einer tracheo-ösophagealen Prothese diese nicht geborgen werden kann, darf auch bei Fehlen akuter Atembeschwerden nicht automatisch von einer ösophagealen Dislokation ausgegangen werden. Tracheale Dislokationen von Stimmprothesen werden in der Literatur mit bis zu 40% angegeben.

Bei unklarer Dislokation einer Prothese sollte eine Stufendiagnostik mit einer Tracheoskopie, einer konventionellen Röntgen-Thorax-Aufnahme bzw. Durchleuchtung und einer flexiblen Tracheobronchoskopie erfolgen. Darüber hinaus ist eine röntgendichtere Markierung der Provoxprothese wünschenswert, die gerade bei Dislokation in das Bronchialsystem eine bessere Identifikation erlaubt.