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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Cervikale Thymusfistel eines Jugendlichen

Poster Hals

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  • corresponding author Hannes Kutta - Klinik und Poliklinik für HNO, Universität Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Hansjörg Schäfer - Pathologie, UKE Hamburg, Hamburg
  • Adrian Münscher - HNO, UKE Hamburg, Hamburg
  • Sören Wenzel - HNO, UKE Hamburg, Hamburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2008;4:Doc29

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2008-4/cpo000387.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Kutta et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Ein 13-jähriger Junge stellte sich mit einer vor 2 Monaten erstmals bei einer Vorsorgeuntersuchung (U13) zufällig aufgefallenen Raumforderung am linken Hals zur Abklärung vor.

Im Bereich des Halses ließ sich bei bloßer Aufsicht keine auffällige Seitendifferenz oder Schwellung feststellen.

In der B-Mode Sonographie der Halsweichteile zeigte sich eine ca. 12x2x2 cm längliche, echoreiche, gut abgrenzbare, streckenweise zystische Raumforderung, die sich vom linken Kieferwinkel bis retrosternal fortsetzt. Die MRT des Halses stellte eine tubuläre, teils zystoide Struktur in den linken Halsweichteilen zwischen Glandula submandibularis, entlang des linken im Seitenvergleich etwas kleineren Schilddrüsenlappen bis in das obere Mediastinum reichend, dar.

Aufgrund der bildmorphologischen Dimension der Raumforderung und der unmittelbaren Nachbarschaft zu den großen cervikalen Blutleitern wurde ein Zugang wie bei der Neck dissection gewählt.

Die Raumforderung wurde subtotal bis retrosternal exstirpiert Die Länge des OP Präparates betrug beachtliche 16 cm.

Die histologische Aufarbeitung ergab ektopes cervikales Thymusgewebe mit einer zystisch erweiterten ausgedehnten Thymusfistel ohne Anhalt für Malignität oder Spezifität.

Im Säuglings- und Kindesalter ist die komplette Resektion des Thymus aufgrund der Immunreifung nicht indiziert, beim Erwachsenen stellt dies kein Problem dar. Im Falle unseres 13-jährigen Patienten verblieb zur Minderung des OP-Risikos lediglich ein kleiner Rest an Thymusgewebe retrosternal, der prinzipiell einer natürlichen Involution unterliegen dürfte. Zur Nachsorge vereinbarten wir die halbjährliche sonographische Kontrolle sowie ein Kontroll-MRT ein Jahr postoperativ.