Artikel
Epistaxis als erstes Symptom einer retromaxillären arteriovenösen Malformation – eine Falldarstellung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
---|
Gliederung
Zusammenfassung
Epistaxis ist ein häufiges Symptom unterschiedlicher Ausprägung und Genese. Die Ausprägung reicht von der spontan sistierenden bis hin zur unstillbaren, lebensbedrohlichen Blutung. Die Ursachen können lokal oder systemisch sein. Lokale Ursachen sind häufig spontane Blutungen aus dem Locus Kiesselbachii, Traumata, Septumpathologien oder eine vulnerable Nasenschleimhaut. Systemische Ursachen sind meist Gefäß- und Kreislauferkrankungen sowie hämorrhagische Diathesen. In selteneren Fällen tritt eine Epistaxis als Frühsymptom von Neoplasien im Bereich von Nase, Nasopharynx oder Nasennebenhöhlen auf. Es wird über den Fall einer lebensbedrohlichen Epistaxis als Erstsymptom einer retromaxillären arteriovenösen Malformation berichtet. Bei einem 47-jährigen bis dahin gesunden Patienten trat nach minimaler Kraftanstrengung plötzlich eine massive, unstillbare Epistaxis rechts auf, aus der ein hämorrhagischer Schock mit vitaler Bedrohung resultierte. Klinisch konnte keine eindeutige Blutungsquelle gesichert werden. In der CT-Angiographie zeigte sich eine arteriovenöse Malformation rechts buccal mit Einbruch in den rechten Sinus maxillaris. Nach interventionell-radiologischer Embolisation der A. maxillaris rechts und operativer Ligatur der V. jugularis externa rechts war die Malformation noch immer perfundiert. Daher erfolgte in unserer Klinik die definitive Versorgung durch die operative Unterbindung der rechten A. carotis externa sowie die vollständige Exstirpation des Tumors über eine laterale Rhinotomie und anschliessender Rekonstruktion.
Vaskulaere Malformationen im Kopf-Hals-Bereich stellen eine Differentialdiagnose bei lebensbedrohlicher Epistaxis dar. Die Therapie ist die chirurgische Resektion in Kombination mit einer präoperativen Embolisation.