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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Therapie des temporären Ektropiums durch Pflasterzügelung

Poster Plastische Chirurgie

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  • corresponding author Thomas Schrom - HNO-Klinik Charité Berlin Campus Mitte, Berlin
  • Matthias Hölzl - HNO-Klinik Charité Berlin Campus Mitte, Berlin
  • Ariane Thelen - HNO-Klinik Charité Berlin Campus Mitte, Berlin
  • Anke Habermann - Klinik für Augenheilkunde, Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Halle

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2007;3:Doc21

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2007-3/cpo000286.shtml

Veröffentlicht: 25. April 2007

© 2007 Schrom et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Zur Korrektur des paralytischen Ektropiums stehen unterschiedliche Operationsverfahren zur Verfügung und kommen bei der irreversiblen Form der Fazialisparese zur Anwendung. Probleme ergeben sich bei Fazialisparesen mit unklarer Prognose, da die operativen Verfahren im Bereich des Unterlids meist irreversibel sind.

Material und Methode: Bei 10 Patienten mit peripherer Fazialisparese und paralytischem Ektropium erfolgte primär die Implantation eines Lidgewichts zur Korrektur des Lagophthalmus. Das Ektropium wurde temporär mit einer Pflasterzügelung aus Steri-Strips, bis zur Klärung der Prognose der Parese, versorgt. Neben der Beurteilung des Untersuchers zum Anlegen des unteren Tränenpünktchens an den Tränensee, erfolgte die Beurteilung der subjektiven Verbesserung der Beschwerden durch eine visuelle Analogskala (VAS, 1-10).

Ergebnisse: Neun Patienten berichteten über eine deutliche Besserung der Beschwerden nach der Pflasterzügelung. Es kam zu einem deutlichen Rückgang der Epiphora (VAS (Median)=8; 1=keine Besserung, 10=sehr gute Besserung) und die kosmetische Beeinträchtigung durch den Pflasterzügel war gering (VAS (Median)=2,5; 1=keine Beeinträchtigung, 10=starke Beeinträchtigung). In einem Fall kam es zu einer leichten Hautrötung.

Schlußfolgerung: Ursache und Ort der Schädigung des Nervus facialis sind entscheidend für die Art der chirurgischen Rehabilitation. Bei der potenziell reversiblen Parese sind Verfahren anzuwenden, die einfach durchzuführen und vor allem komplikationsfrei reversibel sind. Bis zur sicheren Abschätzung der Prognose der Parese eignet sich die Pflasterzügelung zur temporären Therapie des paralytischen Ektropiums. Die Methode der Pflasterzügelung ist einfach und durch den Patienten selbst durchführbar.