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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Hörstatus bei Personen mit geistiger Behinderung

Poster Audiologie

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  • corresponding author Katrin J. Neumann - Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie der Universität, Frankfurt/ M
  • Sebastian Hoth - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Manfred Gross - Klinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Judy Montgomery - School of Education, Chapman University, Orange, CA, Orange, USA

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2006;2:Doc067

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2006-2/cpo000171.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Neumann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Unter Menschen mit geistiger Behinderung ist die Prävalenz von Hörstörungen hoch. Solche Hördefizite bleiben oft unentdeckt, und auch unter HNO-Ärzten ist der hohe Bedarf and fortgesetzter Vorsorge und Therapie in dieser Personengruppe mit bereits bestehenden Kommunikationshandicaps weitgehend unbekannt.

Methoden: Während der Deutschen Special Olympics Sommerspiele 2004 wurde ein Hörscreening an 755 Sportlern mit geistiger Behinderung durchgeführt. Das Screening beinhaltete eine Ohrinspektion, die Messung otoakustischer Emissionen und optional eine Tympanometrie und eine orientierende Tonaudiometrie.

Ergebnisse: 38,0% der Sportler bestanden das Screening nicht. 53,0% benötigten eine Cerumenentfernung. 56,1% der auffälligen Fälle wiesen auf einen sensorineuralen und 13,6% auf einen kombinierten Hörverlust hin. 12,5% der auffälligen Befunde waren durch nicht entfernbares Cerumen bedingt, 1,4% durch Gehörgangsaffektionen, 16,4% durch Mittelohrprobleme. Linksseitige Testauffälligeiten waren häufiger als rechtsseitige.

Schlussfolgerungen: Eine periphere Hörstörung kann somit bei jeder dritten Person erwartet werden. Die hohe Rate Testauffälliger, ein beträchtlicher Anteil von zuvor unerkannten hochgradigen Hörstörungen oder Taubheiten (1,1%), und die häufige Notwendigkeit von Cerumenentfernung legen nahe, dass fast die Hälfte der Personen mit geistiger Behinderung regelmäßige Vorstellungen bei HNO-Ärzten oder Hörgeräteakustikern benötigen.