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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Die Akute Demyelinisierende Enzephalomyelitis (ADEM) mit Drehschwindel als Differentialdiagnose der Neuropathia Vestibularis

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  • corresponding author Sebastian Blum - HNO Universitäts-Klink Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Gerhard Dyckhoff - HNO Universitäts-Klink Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Peter K. Plinkert - HNO Universitäts-Klink Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc098

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000098.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Blum et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Die Akute demyelinisierende Enzephalomyelitis ist eine seltene akut- entzündliche ZNS-Erkrankung, häufig einige Tage nach Virusinfekt oder Impfung aber auch ohne erkennbare Ursache auftretend. Diese autoimmun verursachten Demyelinisierungen verlaufen monophasisch, können im gesamten ZNS auftreten und betreffen Frauen und Männer gleich häufig, meistens um das 20 LJ, selten nach dem 40 LJ. Die sichere Abgrenzung zur Multiplen Sklerose (MS) gelingt häufig nur im weiteren Verlauf. Klinik abhängig von der Lokalisation der Läsion. Anhaltender, heftiger Drehschwindel mit Übelkeit und Erbrechen können als Neuropathia vestibularis fehlgedeutet werden und so die Diagnose einer ADEM verzögern.

Kasuistiken: Zwei junge Patientinnen mit Verdacht auf Neuropathia vestibularis bei seit einigen Tagen bestehendem Schwindel mit Übelkeit und Erbrechen, Druck auf beiden Ohren. 23jährige Patientin, HNO-Befund bis auf Spontannystagmen mit rotatorischer Komponente unauffällig. Richtungsweisend: Romberg Versuch mit ungerichteter Fallneigung. Neurologischer Konsiliarbefund inklusive CCT unauffällig. Primär Verdacht auf ADEM bei progredienter ungerichteter Fallneigung und Sehstörungen.

24jährige Patientin, HNO-Befund bis auf horizontale Spontannystagmen unauffällig. Neurologischer Konsiliarbefund unauffällig. Im Verlauf inkomplette Abducensparese rechts und Hemiataxie links.

ADEM-Diagnose jeweils durch CMRT und Liquorpunktion.

Zusammenfassung: Die ADEM ist eine seltene, ernstzunehmende Differentialdiagnose bei Drehschwindelpatienten<40 LJ. Es bedarf einer engen interdisziplinären Kooperation zwischen Neurologie und HNO zur Früherkennung und Therapie. Wichtig sind neurologische Verlaufskontrollen, da die ADEM schwer vom 1. Schub einer MS abzugrenzen ist.