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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Vermeidung und Behandlungsstrategien iatrogener Verletzungen der Arteria carotis interna bei Operationen der Nasennebenhöhlen

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  • corresponding author Andreas Leunig - HNO-Klinik, LMU-München, München, Deutschland
  • Thomas Mayer - HNO-Klinik, Neuroradiologie, LMU-München, München, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc057

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000057.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Leunig et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Direkte Verletzungen der Arteria carotis interna (ACI) bzw. der umgebenden Strukturen während endonasaler Siebbeinoperationen sind zwar seltene, dann aber für Patienten und Operateur sehr dramatische Komplikation. In der Literatur werden einzelne Fälle beschrieben, die sich während konventioneller Nasennebenhöhlenchirurgie ereigneten. In aller Regel verstarben die betroffenen Patienten oder hatten ein erhebliches neurologisches Defizit.

Methoden: Wir präsentieren einen Fall, bei dem es im Rahmen einer auswärtigen endoskopischen Nasennebenhöhlenoperation zur Verletzung der ACI kam.

Ergebnisse: Die Blutung konnte durch eine Tamponade kontrolliert werden. Die notfallmäßige Angiographie ergab die Diagnose einer Verletzung der ACI mit Sinus cavernosus Fistel. Die sofortige Verlegung der Patientin an die hiesige Universitätsklinik erfolgte zum endovaskulären Verschluss der ACI links. Ein isolierter Fistelverschluss war nicht möglich. 4 Wochen später wurde die Patientin mit einer inkompletten Okulomotoriusparese links sowie einer ischämisch bedingten irreversiblen Hypophyseninsuffizienz entlassen. Die Patientin ist nach einem Jahr in gutem Allgemeinzustand bei rückläufiger Okulomotoriusparese.

Schlussfolgerungen: Bei dieser seltenen Komplikation gibt es kein standardisiertes Notfalltherapieschema. Nach Tamponade bzw. Blutstillung erfolgt i.d. Regel die neuroradiologische Intervention. Auf jeden Fall sollte der Patient in Intubationsnarkose gehalten werden. Eine enge Kooperation mit einer neurochirurgischen bzw. neuroradiologischen Abteilung ist zwingend erforderlich. Im Beitrag werden das Management von iatrogenen Läsionen der ACI mit therapeutischen Optionen beschrieben sowie Strategien zur Vermeidung dieser ernsthaften Komplikation aufgezeigt.