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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Tuberkulöse Ortitis media mit Mastoiditis: Ein Fallbeispiel

Poster

  • corresponding author Sabine Liebler - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Gerhard Dyckhoff - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Burkhard Helmke - Pathologisches Institut der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Oliver Nolte - Hygieneinstitut der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Peter Plinkert - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc056

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000056.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Liebler et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Auch wenn die Tuberkulose in der westlichen Welt in letzter Zeit wieder auf dem Vormarsch ist, so ist die Manifestation im Mittelohr sehr selten. Da sich die Symptome meist nicht von einer nicht-tuberkulösen chronischen Otitis unterscheiden, wird die Diagnose häufig spät, meistens erst im Rahmen der chirurgischen Exploration des Mittelohrs, gestellt.

Wir berichten über eine 35-jährige Patientin, welche sich mit einer Otitis media chronica mesotympanalis begleitet von Hörminderung und therapieresitenter Otorrhoe vorstellte. Intraoperativ zeigten sich granulomatös-polypöse Massen in der Paukenhöhle sowie im Mastoid. In der histologischen Aufarbeitung wurden epitheloidzellige Granulome und mehrkernige Riesenzellen ohne eindeutigen Nachweis zentraler Nekrosen beschrieben. In der Ziehl-Neelsen-Färbung ließen sich keine säurefesten Stäbchen nachweisen. Die PCR aus Paraffin-Dünschnitten war negativ für den Mycobacterium-tuberculosis-Complex. Ferner ergab sich bei der Patientin keinerlei Anhalt für eine weitere systemische Manifestation einer Tuberkulose. Auch eine Sarkoidose wurde differentialdiagnostisch ausgeschlossen. Auffällig war jedoch eine sehr starke positive Reaktion auf den Mendel-Mantoux-Test, die sich durch eine BCG-Impfung im Alter von drei Tagen nicht erklären ließ. Bei der Revision-Operation vier Monate später zeigten sich Pauke und Mastoid erneut mit granulomatöser Schleimhaut ausgekleidet. Amboss und Stapes waren teilweise arrodiert. Sollten die Ergebnisse der histologischen und mikrobiologischen Untersuchungen erneut nicht eindeutig sein, wird die Patientin bei klinisch hochgradigem Verdacht auf Tuberkulose eine tuberkulostatische Chemotherapie erhalten.