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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Veränderungen der Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) in extremer Höhe

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  • corresponding author Klaus Mees - HNO-Klinik Grohadern, LMU München, München, Deutschland
  • Bernhard Olzowy - HNO-Klinik Grohadern, LMU München, München, Deutschland
  • Axel Behnisch - HNO-Klinik Grohadern, LMU München, München, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc052

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000052.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Mees et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Zielsetzung: Bei der akuten Bergkrankheit scheint es zu einer Steigerung des intrakraniellen Druckes zu kommen. Dieser meist selbstlimitierende Zustand kann u.U. bis zum häufig letal verlaufenden Höhenhirnödem fortschreiten. Die DPOAE´s zeigen bei einem Anstieg des intrakraniellen Druckes charakteristische Veränderungen. Ziel der Untersuchung war herauszufinden, ob es bei Bergsteigern in großer Höhe zu systematischen Veränderungen der DPOAE´s kommt.

Methoden: Es wurde eine kommerziell geführte Expedition zum Gasherbrum II (8035 m) in Pakistan begleitet. Die DPOAE´s wurden bei 13 Bergsteigern bei Frequenzen von 1, 1,5, 2, 3 und 4 kHz in Tallagen unter 3000 m sowie in Höhenlagen von 5100 m, 5900 m, 6900 m und 7400 m Höhe gemessen.

Ergebnisse: Bei 11 von 13 Bergsteigern konnten systematische Veränderungen der gemessenen Schalldruckpegel der DPOAE´s im Sinne einer Abnahme beim Aufstieg in Höhen über 5000 m nachgewiesen werden. Die Abnahme der DPOAE-Pegel war dabei intraindividuell auf verschiedenen Höhenstufen unterschiedlich ausgeprägt, jedoch ohne Zusammenhang mit der absoluten Höhe. Im Mittel aller Bergsteiger fand sich für alle Frequenzen eine Abnahme der Schalldruckpegel. Diese betrug bei 1 kHz –2,85 dB ± 0,85 dB (p<0,001), bei 1,5 kHz –2,55 dB ± 2,82 dB (n.s.), bei 2 kHz –1,36 dB ± 2,60 dB (n.s.), bei 3 kHz –2,99 dB ± 1,83 dB (p<0,001) und bei 4 kHz –4,34 dB ± 2,13 dB (p<0,001).

Schlussfolgerung: Aufgrund der signifikanten Abnahme der emittierten Schallruckpegel vermuten wir einen Zusammenhang mit gesteigertem Hirndruck als Manifestation der akuten Bergkrankheit. Eine Verwendung der DPOAE´s zur Früherkennung der Entwicklung eines Höhenhirnödems erscheint denkbar.