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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Prospektive Studie zur Prävention der Presbyakusis mit Atorvastatin

Poster

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  • corresponding author Bernhard Olzowy - HNO-Klinik Grohadern, LMU München, München, Deutschland
  • Martin Canis - HNO-Klinik Grohadern, LMU München, München, Deutschland
  • Birgit Mazurek - HNO-Klinik Charité, Berlin, Berlin, Deutschland
  • Markus Suckfüll - HNO-Klinik Grohadern, LMU München, München, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc044

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000044.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Olzowy et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Fragestellung: Sowohl tierexperimentelle als auch epidemiologische Studien legen nahe, dass sich ein erhöhtes Serumcholesterin langfristig negativ auf die Hörleistung auswirkt. Dabei können sowohl gefäßschädigende Mechanismen als auch eine direkte Einwirkung auf die Zellmembran äußerer Haarzellen eine Rolle spielen. HMG-CoA-Reduktasehemmer senken das Serumcholesterin, haben einen günstigen Einfluss auf die Endothelfunktion kleiner Gefäße und verringern die Plasmaviskosität. Daher stellt sich die Frage, ob der Vorgang der Altersschwerhörigkeit mit Hilfe dieser Medikamente verlangsamt bzw. aufgehoben werden kann.

Methodik: Es wird eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte, prospektive Multicenterstudie der Phase III durchgeführt. Es werden Probanden zwischen 60 und 75 Jahren aufgenommen, die unter einer chronischen, beidseitigen Innenohrschwerhörigkeit unbekannter Genese leiden. Eine Gruppe von Patienten erhält 40 mg Atorvastatin, die andere ein Placebo. Vorgesehen ist eine dreijährige Laufzeit. Hauptzielkriterium sind Veränderungen in den Tonaudiogrammen im Bereich der hohen Frequenzen (3-8 kHz). Als Begleitkriterien dienen neben den Laborparametern Änderungen im Score des Tinnitusfragebogens nach Göbel und im Sprachaudiogramm.

Ergebnisse: Bislang sind 44 Patienten (88 auswertbare Ohren) in die Studie aufgenommen. 16 Patienten, (32 auswertbare Ohren) wurden nach einem halben Jahr nachuntersucht, 6 Patienten nach einem Jahr. Unter Atorvastatin fand sich bei 8 von 16 ausgewerteten Ohren eine Verbesserung der Hörleistung, unter Placebo bei 7 von 16. Im Vergleich zu Placebo fand sich unter Atorvastatin bei 3, 4 und 6 kHz eine Verbesserung der Hörschwelle von 1,2, 0,7 bzw. 2,1 dB, bei 8 kHz eine Verschlechterung von 4,5 dB.