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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Mediastinitis infolge tiefer Halsinfektionen - Inzidenz und Management

Poster

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  • corresponding author Annett Sandner - Univ. HNO-Klinik Halle, Halle, Deutschland
  • Hasan Bushnaq - Uni Halle, HTC, Halle, Deutschland
  • Marc Boris Bloching - Univ. HNO-Klinik Halle, Halle, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc029

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000029.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Sandner et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Eine absteigende nekrotisierende Mediastinitis ist eine lebensbedrohliche Infektion,die infolge einer schweren cervikalen Infektion auftreten kann, die sich entlang der Fascienlogen in das Mediastinum ausbreitet. Hauptursachen sind odontogene Infektionen oder para-bzw. retropharyngeale Abszesse, aber auch traumatische oder iatrogene Verletzungen bzw. Fremdkörper kommen in Betracht.

Methoden: Wir berichten über 5 Fälle einer absteigenden nekrotisierenden Mediastinitis, die seit 1997 an der Martin-Luther-Universität Halle behandelt wurden. In 4 Fällen war der Mediastinitis ein para- bzw. retropharyngealer Abszess vorausgegangen, im anderen Fall ein odontogener Aszess. Mikrobiologisch wurde eine Mischflora mit vergrünenden Strepkokokken, Enterobacter, Candida u.a. vorgefunden. Eine Thorakotomie wurde bei 3 Patienten zusätzlich zur cervikalen Revision durchgeführt, bei zwei Patienten erfolgte nur die cervikale Revision. Der durchschnittliche stationäre Aufenthalt lag bei 10 Wochen. Bei allen Patienten wurden Risikofaktoren wie z.B. Diabetes mellitus oder Alkoholabusus festgestellt.

Ergebnisse: 3 Patienten wurden erfolgreich behandelt, 2 Patienten verstarben trotz intensivster Therapie am septischen Schockgeschehen mit Multiorganversagen.

Schlussfolgerungen: Verzögerte Diagnosestellung oder inadäquate Drainage sind die Hauptgründe für die hohe Mortalitätsrate. Deshalb muß eine absteigende nekrotisierende Mediastinitis so schnell wie möglich durch eine Computertomographie bzw. chirurgische Exploration diagnostiziert werden. Intensivtherapie und unverzügliche chirurgische Drainage senken die Mortalität auf unter 20%. Klinisch hinweisend sind persistierende Beschwerden nach behandelten oropharyngealen Infektionen.